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Mach dich vom Acker! Deutsche Verbraucher wollen keine Gen-Kartoffel / Greenpeace-Protest auf "Grüner Woche" - Ministerin Aigner soll Anbau verbieten

Geschrieben am 14-01-2010

Berlin (ots) - Greenpeace-Aktivisten haben heute morgen auf der
Messe "Grüne Woche" in Berlin gegen den möglichen Anbau der
Gentechnik-Kartoffel "Amflora" protestiert. Neben
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) haben sie Banner entrollt
mit der Forderung nach einem Verbot. Zudem haben die Aktivisten vor
Aigner einen Korb mit Gen-Kartoffeln ausgeschüttet. Es wird erwartet,
dass die EU-Kommission bald über die Zulassung zum kommerziellen
Anbau in Europa entscheidet. Aigner hat bereits angekündigt, nichts
gegen eine Zulassung zu unternehmen.

Nach einer neuen repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von
Greenpeace lehnen 77 Prozent der Befragten den Anbau der
Gen-Kartoffel ab. Die Unterstützung für den Anbau in Deutschland
wurde auf Drängen der FDP in den Koalitionsvertrag mit der Union
aufgenommen. Die Gen-Kartoffel, deren hoher Stärkegehalt als Rohstoff
für technische Produkte wie Kleister verwendet werden soll, gilt
bereits als überholt. Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft haben ohne
Genmanipulation eine Kartoffel mit ähnlich hohem Stärkegehalt
entwickelt, die bereits angebaut wird.

"Ministerin Aigner muss den Tatsachen ins Auge sehen: Die
Gen-Kartoffel birgt erhebliche Risiken, ist gesellschaftlich
unerwünscht, technisch veraltet und damit überflüssig", sagt Martin
Hofstetter, Gentechnik-Experte von Greenpeace, vor Ort in Berlin.
"Kartoffeln mit ähnlichen Eigenschaften sind marktreif. Als
Verbraucherministerin sollte Aigner die Interessen der Bevölkerung
vertreten und sich nicht vor den Karren der Gentechnik-Branche und
der FDP spannen lassen."

Das Meinungsforschungsinstitut Emnid hat für Greenpeace 1005
Bürgerinnen und Bürger am 6./7. Januar telefonisch gefragt, ob
Ministerin Aigner den Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora
verbieten sollte. 77 Prozent antworteten mit "ja", 17 Prozent mit
"nein", 5 Prozent machten keine Angaben.

"Eine Verbraucherministerin darf nicht zulassen, dass einzelne
Gentechnik-Hardliner des kleineren Koalitionspartners FDP den Kurs
bestimmen. Würde die Gen-Kartoffel im CSU-Land Bayern zum Anbau
anstehen, hätte Aigner sie wohl längst verboten", erklärt Hofstetter.

Im April 2009 genehmigte Aigner, dass die "Amflora" auf 20 Hektar
in Mecklenburg-Vorpommern - als Versuchsanbau deklariert - zu
Vermehrungszwecken angebaut wurde. Damit wurde der großflächige Anbau
in diesem Jahr vorbereitet. Der BASF-Konzern hat der "Amflora" Gene
für eine Antibiotika-Resistenz eingebaut. Es ist möglich, dass die
Resistenz sich auf Bakterien überträgt und dadurch die Wirksamkeit
von Antibiotika beim Menschen einschränkt. Die BASF hat die Zulassung
nicht nur für Anbau und technische Verwertung beantragt, sondern auch
für die Tierfütterung und Lebensmittel. Demnach rechnet auch die
BASF damit, dass die Gen-Kartoffel in die Nahrungskette gelangen
wird.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel.
0171-8706 645, oder Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 0171-8780-835.
Fotos erhalten Sie unter 040-30618-376/-377. Videomaterial als
Download vom ftp-Server oder unter Tel. 0172-3243 719.
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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