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stern: Westerwelle droht mit Boykott der Londoner Afghanistan-Konferenz - "Reine Truppenstellerkonferenz" macht für Außenminister keinen Sinn

Geschrieben am 28-12-2009

Hamburg (ots) - Bundesaußenminister Guido Westerwelle droht damit,
Ende Januar der internationalen Afghanistan-Konferenz in London fern
zu bleiben, sollte dort nicht der zivile Aufbau des Landes im
Vordergrund stehen. In einem Interview in der neuen, am Dienstag
erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern sagte der
FDP-Vorsitzende: "Wenn die Afghanistan-Konferenz in London eine reine
Truppenstellerkonferenz wird, fahre ich nicht hin. Was wir brauchen,
ist ein breiter politischer Ansatz und eine Gesamtstrategie." In der
Bundesregierung gibt es nach wie Vorbehalte, die Zahl der deutschen
Soldaten in Afghanistan, wie von den USA verlangt, deutlich zu
erhöhen.

Westerwelle bezeichnete es im Gespräch mit dem stern als "gesund",
dass die deutsche Bevölkerung gegenüber Auslandseinsätzen der
Bundeswehr zurückhaltend sei. "Wäre es andersherum, würde ich mir
Sorgen machen." Der Außenminister versprach, in seinem Ministerium
alles zusammenzutragen, um an der Aufklärung des Lufangriffs auf zwei
von den Taliban gekaperte Tanklaster am 4.September in Kundus
mitzuwirken. Bei dem Luftangriff starben nach stern-Recherchen 92
Menschen, darunter viele Zivilisten. "Wenn man diese Bilder sieht,
kann kein mitfühlender Mensch darüber hinweg gehen", sagte
Westerwelle dem Magazin.

Der Außenminister gibt zu, sich über die Häme, mit der seine
ersten Amtswochen begleitet wurden, geärgert zu haben. "Einige
schienen in den ersten Tagen überrascht, dass ich mit Messer und
Gabel essen kann." Westerwelle wollte dies aber nicht auf eine
latente Homophobie in Deutschland zurückführen. Er wolle "nicht
glauben, dass das in Deutschland etwas damit zu tun hat, dass ich mit
einem Mann zusammenlebe".

Westerwelle gestand überdies ein, bei seinen ersten Auftritten
auf internationalem Parkett besonders darauf bedacht gewesen zu sein,
keinen Fehler zu machen. Vor dem Präsidentenpalast in Paris habe er
gedacht, "hoffentlich ist da jetzt keine Falte im Teppich, über die
du gleich stolperst". Der Minister gab im stern auch eine Erklärung
für seine besondere Vorsicht: "Ich bin ja nicht in einem Schloss groß
geworden, sondern in einem Altstadtreihenhaus in Bonn."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Dirk Benninghoff
Nachrichtenredaktion stern/stern.de
Telefon 040-3703-7290

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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