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MISEREOR:Hunger und Armut werden in Kauf genommen / Katastrophales Scheitern in Kopenhagen

Geschrieben am 19-12-2009

Aachen/Kopenhagen (ots) - Das Scheitern der Klimaverhandlungen ist
nach Ansicht des katholischen Hilfswerks MISEREOR ein Armutszeugnis
für die Politik, eine Schande für die Industrieländer und eine
Katastrophe für die Menschen in den Entwicklungsländern. "Ich bin
entsetzt! Wir hätten ein starkes rechtlich verbindliches Abkommen
gebraucht. Herausgekommen ist aber überhaupt nichts, bis jetzt nicht
einmal eine politische Erklärung. Es ist unverantwortlich, dass diese
historische Chance nicht genutzt wurde und das Klima-Abkommen
aufgrund wirtschaftlicher Interessen gescheitert ist", so der für
MISEREOR zuständige Hamburger Erzbischof Werner Thissen.

Letztlich sei in Kopenhagen nichts erreicht worden, was auch nur
annähernd die schlimmsten Folgen des Klimawandels aufhalten könne.
"Die Ziele zur Verringerung der Treibhausgase waren schon zu Beginn
der Konferenz völlig unzureichend und wurden zerredet. Die Staats-
und Regierungschefs sind entgegen allen Erwartungen mit leeren Händen
nach Kopenhagen gekommen. Das ist kurzsichtig und rücksichtslos. Das
Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken, ist damit in
weite Ferne gerückt", so der MISEREOR-Bischof.

"Was mich so aufregt, ist, dass alle um die schlimmen Folgen
wissen", so Thissen. Durch Dürren und steigende Temperaturen werde
in weiten Teilen der Welt die Landwirtschaft zusammenbrechen. 600
Millionen Menschen würden so zusätzlich in den Hunger getrieben.
"Dies ist kein aus der Luft gegriffenes Szenario, sondern Stand der
Wissenschaft und somit bittere Realität. Mit dem niederschmetternden
Ergebnis von Kopenhagen sehen ich immer weniger Möglichkeiten, dass
diese furchtbaren Entwicklungen noch aufhalten werden können",
erklärte der Erzbischof.

"Wir werden als Kirche und als international tätiges Hilfswerk
weiterhin darauf drängen, dass ein rechtlich verbindliches Abkommen
in den nächsten sechs Monaten erreicht wird. Als Christen müssen wir
für unsere Mitmenschen in den Entwicklungsländern Gerechtigkeit
fordern. Denn hier geht es um die Lebengrundlage von Millionen von
Menschen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind",
erklärte er. Erzbischof Thissen resümierte: "Mir bleibt die Hoffnung,
dass alle aus dem Scheitern von Kopenhagen lernen, und nach Wegen aus
der Blockade suchen."

Originaltext: Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39360
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39360.rss2

Pressekontakt:
MISEREOR-Pressestelle
Barbara Wiegard, Tel.0170/5746417
email: b.wiegard@gmx.de


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