(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Landtagswahl NRW = Von Frank Uferkamp

Geschrieben am 18-12-2009

Düsseldorf (ots) - Rund fünf Monate vor der Landtagswahl haben die
Kommunen Gehör gefunden. Das gestrige Treffen und vor allem die
anschließende Pressekonferenz mit NRW-Finanzminister Helmut Linssen
können sie als Erfolg verbuchen. Der gestrenge Hüter der
Landesfinanzen hat sich erstmals für die Idee eines Rettungsfonds
erwärmt. Darauf lässt sich in den kommenden Gesprächen aufbauen.
Denn es ist tatsächlich nicht einzusehen, warum das Land viel Geld in
die marode Staatsbank WestLB pumpt, aber Städte wie etwa Oberhausen
oder Wuppertal alleine lässt. Bei der Bank ist das Land als
Miteigentümer direkt in der Haftung, die Städte als funktionierende
Organisation sind für das Gemeinwohl unerlässlich. Das weiß Linssen,
das weiß aber vor allen Dingen auch Ministerpräsident Jürgen
Rüttgers, der im Mai seine Wahl gewinnen will.
In den vergangenen Jahren hat die Staatskanzlei die Hilfsbegehren
immer wieder mit dem Hinweis abgeblockt, die Städte müssten erst
einmal ihren Sparwillen dokumentieren, bevor sie nach Hilfe verlangen
können. Das ist mittlerweile längst geschehen: Wuppertal will fünf
Bäder und das Schauspielhaus gleich noch dazu schließen, in
Oberhausen stehen Büchereien, Bäder und Personal auf der
Streichliste. Das sind Einschnitte, die weh tun und nahezu jeden
Bürger direkt betreffen. Und aus diesem Grund wird die
Landesregierung auch reagieren.
Denn nichts ist aus Sicht der Düsseldorfer Politik-Strategen
schlechter, als in eine Landtagswahl zu gehen, bei der es eine
schlechte Stimmung vor Ort gibt. In Hamm, Duisburg, Solingen und
Wuppertal regieren gestandene CDU-Politiker. Sie alle stellen sich
hinter die Forderung nach dem Rettungsfonds. Daran kommt die
Landespolitik wohl nicht vorbei.
Entscheidend für die Lebensqualität ist das persönliche Umfeld, das
Quartier, in dem man lebt. Ein System, das nach wie vor Jahr für Jahr
Milliarden in den doch schon gut ausgestatteten Osten schaufelt, aber
die bedürftigen Städte an Rhein, Ruhr und Wupper vergisst, muss neu
geordnet werden. Gestern ist dazu der erste Schritt getan worden.
Konkrete Verabredungen noch vor der Landtagswahl sind dringend
erforderlich. Die Signale sind nicht schlecht.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

243470

weitere Artikel:
  • RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Klimagipfel Heidelberg (ots) - Der Klimagipfel wird mit einem Minimalkonsens und damit vor allem für die künftigen Generationen als Enttäuschung enden. Denn er verurteilt sie zu einem Leben unter krankhaften klimatischen Bedingungen. Nicht weniger bedeutet das unverbindliche Ziel, die Erderwärmung bis 2050 auf zwei Grad zu begrenzen. Falls diese Marke überhaupt in einem Weltklimaabkommen rechtlich verpflichtend werden wird. Erneut wird wertvolle Zeit vertan. Die Kompromisse sind von einer "Vollbremsung" in Sachen Klimaverbrauch weit entfernt. Aber mehr...

  • Berliner Morgenpost: Bundesregierung erkauft sich ihren ersten Erfolg - Leitartikel Berlin (ots) - Sie hatten gar keine Wahl. Nur um den Preis für ihre Zustimmung konnten sie pokern. Hätten die schwarz-gelb regierten Länder der schwarz-gelben Bundesregierung gleich deren erstes großes Gesetzesvorhaben torpediert, hätten Angela Merkel und Guido Westerwelle alle Hoffnung begraben können, irgendwann doch noch in Fahrt zu kommen. Also stimmten Carstensen, Wulff und Co. letztlich wie zu erwarten im Bundesrat dem Gesetz zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums zu. Doch bevor die Wirtschaft wächst, wachsen erst einmal die mehr...

  • Westfalenpost: Zweifelhaftes Geschenk Hagen (ots) - Bundesrat billigt Entlastung Von Winfried Dolderer Der Bundesrat hat gestern ein Gesetz durchgewinkt, dessen symbolischer Wert für die Koalition unstrittig ist, der praktische für das Land aber zweifelhaft. Schwarze und Gelbe entlasten die Bürger um nominal 8,5 Milliarden Euro und demonstrieren damit Treue zu ihren Wahlversprechen, sie bringen allen Unkenrufen zum Trotz planmäßig ihr erstes großes Projekt über die Hürden, und sie markieren die Abkehr von der Steuerpolitik der Großen Koalition. Soviel zur Symbolik. Ob sich mehr...

  • Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu Landes- und Bundesregierung: Das ist echte Erfurter Regierungskunst; man legt ein Gesetz zur Abschaffung der Verwaltungsgebühr auf, ohne klar zu sagen, wie es bezahlt werden soll. Vielleicht hat man in Erfurt auch nur von Berlin gelernt, obwohl Bildungspolitik bekanntlich Ländersache ist, weshalb die Landesregierungen streng und misstrauisch darauf achten, dass der Bund ihnen da nicht reinredet. Höchsten Kohle darf er rüberschieben. Aber das Prinzip klingt verdächtig ähnlich. Die neue Bundesregierung mehr...

  • WAZ: Unsere Städte - Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - So verständlich der Notruf der Kommunen nach einem Hilfsfonds ist - Pläne für eine Entschuldungsabgabe der Bürger sollten sie gleich wieder vergessen. Schon heute sind es gerade Bewohner "armer" Städte, die für überschuldete Rathaus-Kassen bezahlen: wenn ihre Schwimmbäder geschlossen werden, wenn ihre Kitas höhere Elternbeiträge verlangen, wenn ihre Straßen zu Schlaglochpisten verkommen. Eine strukturschwache Kommune, die - mit gutem Grund - keinen Ost-Soli mehr zahlen will, kann nicht ernsthaft einen Bürger-Soli verlangen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht