(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Bundesbank schließt 2012 ihre letzte Filiale in Brandenburg / Knallhart wertberichtigt

Geschrieben am 17-12-2009

Cottbus (ots) - Der Rückzug der Stabilitätshüterin des
Finanzsystems aus der Fläche ist in der Vergangenheit fast unbemerkt
erfolgt. Mit den aktuellen Entscheidungen aber bekommt er eine neue
Dimension: Was auf den ersten Blick aus betriebswirtschaftlicher
Sicht logisch erscheint, ist auf den zweiten eine gnadenlose
Wertberichtigung des Portfolios der deutschen Wirtschaftsregionen.
Das Bundesland Brandenburg ist die erste Region, die durchs Raster
fällt und den Bundesbankern ab Oktober 2012 keine Präsenz vor Ort
mehr wert ist. Schleswig-Holstein und Bremen folgen 2015. Die
Aufträge bei der Bargeldversorgung der regionalen Wirtschaft, beim
unbaren Zahlungsverkehr und beim kostenlosen Umtausch von D-Mark in
Euro muss die Bank der Banken dennoch weiterhin erfüllen. Ob aus der
Nähe oder aus der Ferne, das kann ihr nicht vorgeschrieben werden.
Von Weisungen der Bundesregierung ist die Bundesbank unabhängig. So
ist sie auch bei der unternehmerischen Entscheidung zur Reduzierung
des Filialgeschäfts, das nicht das Wesentlichste der Zentralbank
Deutschlands ist, frei von politischen Zwängen.
Positiv ist die Botschaft der Geld- und Kreditinstitute vor Ort, dass
die Kunden von dem quasi internen Umbau nichts spüren sollen.
Grundsätzlich aber ist die Entscheidung, die Bargeldversorgung nicht
mehr als allein hoheitliche Aufgabe von der Zentralbank der
Bundesregierung erfüllen zu lassen, fraglich. Weil sich der Staat
damit an einem weiteren sensiblen Punkt aus der Verantwortung für
seine Bürger zurückzieht und sie im Schadenfall die Zeche zahlen
lässt. Indem sie etwa als Angestellte privater
Werttransportunternehmen zu oft nicht auskömmlichen Löhnen ihren Kopf
hinhalten. Oder als Bankkunden Gefahr laufen, höhere Gebühren für den
Service vor Ort zahlen zu müssen. Oder mehr Rennerei haben, wenn der
Geldautomat immer öfter leer ist, weil der Geldtransporter im Stau
steckt oder die Transportfirma bestreikt wird und die
Bundesbank als Notfall-Feuerwehr mehr Zeit braucht, weil die Wege
länger und die Notfälle häufiger werden. Alles nur blühende Fantasie?
Warten wir's ab.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

243251

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Linken-Politiker und die Kontrolle der Geheimdienste / In der Schmuddelecke Cottbus (ots) - Sie können es einfach nicht lassen. Wieder einmal haben Teile der Union und wohl auch anderer Fraktionen auf die parlamentarischen Gepflogenheiten gepfiffen und einem Kandidaten der Linken den Einzug in ein wichtiges Amt des Bundestages verwehrt. Was schon vor vier Jahren für Schlagzeilen sorgte, als der Linksabgeordnete Lothar Bisky gleich viermal an der nötigen Mehrheit für den Bundestagsvize scheiterte, erlebt nun eine traurige Neuauflage mit der Verweigerung, Wolfgang Neskovic zum Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Etat Niedersachsen Osnabrück (ots) - Bitterer Rückschlag Es wäre so schön gewesen: Eigentlich wollte die Regierung im Etat 2010 keine neuen Kredite mehr aufnehmen, sondern sogar mit der Rückzahlung erster Schulden beginnen. Doch die weltweite Finanzkrise hat diesen Plan von CDU und FDP jäh zerstört und eine Neuverschuldung nötig gemacht, die nur mit dem Trick einer teilweisen Kreditverlagerung in 2009 als neue Rekordmarke verschleiert werden konnte. Allerdings: Grundlegende und überzeugende Alternativen zu diesem bitteren finanzpolitischen Rückschlag mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zum vorläufigen Aus für den Verkehrsflughafen Enschede-Twente Osnabrück (ots) - Bruchlandung Was für eine Bruchlandung: Die Stadt Enschede will vor ihrer Haustür den Flughafen bauen, das Parlament der Provinz Overijssel lehnt die Pläne ab. In einer euphorischen Region sieht das anders aus. Nicht nur deswegen sollte die Regierung in Den Haag, die das Projekt ja noch im Alleingang vorantreiben könnte, einen Schlussstrich ziehen. Zu schwer wiegen die Argumente gegen zwei Verkehrsflughäfen, die nur 60 Kilometer voneinander entfernt sind. Enschede und Münster/Osnabrück würden sich kannibalisieren. mehr...

  • Neue OZ: ) Kommentar zu Unterhalt Osnabrück (ots) - Für Klarheit gesorgt Die Festlegung eines Mindestbetrags für den Betreuungsunterhalt kommt nicht nur den Betroffenen, sondern auch den Gerichten zugute. Denn durch das neue Unterhaltsrecht wurden vor zwei Jahren die bis dahin geltenden Bewertungsmaßstäbe der Richter praktisch aufgehoben. Und Jeder Fall ist seitdem ein Einzelfall. In der Folge droht eine Rechtszersplitterung mit Unterschieden von Gericht zu Gericht und von Land zu Land. Zumindest in der Frage der Höhe des Betreuungsunterhalts hat Karlsruhe nun aber mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zum Straßburger Urteil / Sicherungsverwahrung Osnabrück (ots) - Die Zellen bleiben zu Das Urteil des Straßburger Gerichtshofs für Menschenrechte zur Sicherungsverwahrung muss in Deutschland niemanden beunruhigen. Die Rüge des Gerichts bedeutet nicht, dass Dutzende hochgefährliche Straftäter kurz vor Weihnachten aus deutschen Gefängnissen entlassen werden müssen. Zwar sitzen in den Knästen rund 70 Schwerverbrecher, gegen die rückwirkend eine unbefristete Sicherungsverwahrung verhängt wurde. Jedoch ist die Straßburger Auffassung, damit seien deren Menschenrechte verletzt worden, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht