(Registrieren)

Entsorgung von Bauschaumdosen - Baumärkte informieren immer noch unzureichend

Geschrieben am 09-12-2009

Berlin (ots) - Baumärkte informieren Kunden unzureichend über die
Rückgabe der schadstoffhaltigen PUR-Schaumdosen und verstoßen daher
gegen die gesetzliche Informationspflicht - Deutsche Umwelthilfe
bietet Hinweisschilder und Flyer zur kostenlosen Nutzung an - Anzeige
wiederholter Verstöße gegen die Informationspflicht bei
Vollzugsbehörden

Die gute Nachricht zuerst. Deutlich mehr Baumärkte als noch vor
einem Jahr klären ihre Kunden über die Rückgabemöglichkeiten von
leeren PUR-Schaumdosen auf. Leider sind die Hinweisschilder jedoch
meistens schlecht lesbar, hängen an versteckten Stellen oder sind in
zu kleiner Schrift gedruckt. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
bietet den Betreibern von Baumärkten daher kostenlose Druckvorlagen
für Hinweisschilder an. Leere PUR-Schaumdosen enthalten umwelt- und
vor allem gesundheitsschädliche Reststoffe.

Genutzte und leere PUR-Schaumdosen dürfen daher nicht in den
Hausmüll oder Bauschuttcontainer, sondern müssen als Sondermüll
entsorgt werden. Laut Gesetz müssen Baumärkte ihre Kunden über die
entsprechenden Rückgabemöglichkeiten informieren. "Wir wollen auch
noch die letzten 20 Prozent der Baumärkte erreichen, die ihren
gesetzlich vorgeschriebenen Informationspflichten eindeutig nicht
nachkommen" sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Es ist
nicht hinnehmbar, dass hunderte von Baumärkten sich immer noch nicht
um bestehende Umweltauflagen scheren." Baumärkte, welche zum
wiederholten Male gesetzliche Informationspflichten ignorierten,
wurden konsequent bei den vollziehenden Behörden gemeldet, welche die
offensichtlichen Verstöße gegen die Verpackungsverordnung nun ahnden.

Die DUH hat aktuell erneut bundesweite Testbesuche in Baumärkten
durchgeführt. Nach den Testbesuchen 2008 und im Frühsommer 2009
konnten die Tester erfreulicherweise feststellen, dass mittlerweile
rund drei Viertel der Baumärkte über Rückgabe- und
Entsorgungsmöglichkeiten von Montageschaumdosen informieren. Das ist
eine Steigerung um 20 Prozentpunkte, aber eine flächendeckende und
vor allem verbraucherfreundliche Information ist notwendig.

Die Verpackungsverordnung schreibt vor, dass der Verbraucher leere
PUR-Schaum¬dosen "in zumutbarer Entfernung" zum Verkaufsort
unentgeltlich zurückgeben können muss. Das bedeutet: Der
Baustoffhandel muss die leeren PUR-Dosen zwar nicht selbst
zurücknehmen, ist aber verpflichtet, seine Kunden mit "deutlich
erkennbaren und lesbaren" Schildern über die Rückgabemöglichkeiten zu
informieren. Völlig unzureichend ist deshalb die Praxis in rund einem
Viertel der besuchten Baumärkte. Sie haben zwar Hinweise zu
PUR-Schaumdosen an einem Regal angebracht, verkaufen diese aber in
mehreren Regalen und auf Paletten zwischen den Regalreihen. "Eine
Rechtsvorschrift macht nur dann Sinn, wenn sie auch sinnvoll und
konsequent umgesetzt wird - alles andere schützt wie in diesem Fall
weder den Verbraucher vor gesundheitsschädlichen Stoffen noch die
Umwelt vor den Restchemikalien", sagte Maria Elander, Leiterin des
Bereichs Kreislaufwirtschaft der DUH.

Neben der tatsächlichen Anbringung der Hinweisschilder zu
PUR-Schaumdosen, ist für den Verbraucher der Informationsgehalt und
die Verständlichkeit entscheidend. Viele der getesteten Baumärkte
können beides noch deutlich verbessern, auch wenn sie formal den
Vorschriften der Verpackungsverordnung nachkommen. So variiert die
Qualität der Hinweisschilder nach wie vor von vorbildlich über
mangelhaft bis unzumutbar. Nach den Ergebnissen der neuesten
DUH-Testbesuche informiert fast jeder zweite Baumarkt seine Kunden
mangelhaft oder unzureichend über die Rückgabemöglichkeiten von
restentleerten Montageschaumdosen: Die Schilder sind schlecht
angebracht, hängen wenige Zentimeter über dem Boden oder mehrere
Meter über dem Verkaufsregal, so dass die Bemühungen zur Information
ad absurdum geführt werden. Lose Informationsblätter, die achtlos auf
oder neben Paletten liegen, sind ebenso inakzeptabel, wie ein kleiner
Hinweis inmitten eines absatzlosen seitenlangen Textes. "Wenn
Verbraucher die Hinweisschilder nicht wahrnehmen oder lesen können,
dann ist die rein formal erfüllte Bereitstellung von Informationen
vergeblich. Viele Baumärkte müssen ihre Kommunikationsanstrengungen
noch verbessern, um den Kunden wirklich zu erreichen - und das
gelingt oft schon mit einfachen Veränderungen, wie zum Beispiel einem
Schild auf Augenhöhe", sagte Resch.

Die Deutsche Umwelthilfe bietet deshalb kostenlos neue Vorlagen
für Informationsmaterialien über die Rückgabe- und
Entsorgungsmöglichkeiten von restentleerten Bauschaumdosen an. Die
von der DUH entworfenen Hinweisschilder in den Größen DIN A4 und DIN
A3 eignen sich ideal für die im Handel gängigen Regalstopper. Für
Regalschienen und Preisleisten bietet die DUH Vorlagen in den Größen
80x50 mm und 100x35 mm an. Die Materialien stehen in
unterschiedlichen Versionen auf der Homepage der Deutschen
Umwelthilfe www.duh.de/pu-schaum.html kostenlos zur freien Verfügung.

Hintergrund
Jährlich setzen Profis und Heimwerker beim Dämmen und Abdichten von
Fugen und beim Einbau von Fenstern und Türen rund 25 Millionen Dosen
Montageschaum ein. Ausgehärteter PUR-Schaum verhält sich
umweltneutral und stellt somit keine Belastung für Mensch und Umwelt
dar. Die benutzten PUR-Schaumdosen beinhalten jedoch auch nach dem
Gebrauch noch umwelt- und gesundheitsschädigende Reststoffe. Sie
fallen deshalb unter die Kategorie der "besonders
überwachungsbedürftigen Abfälle" und sind Sondermüll. PUR-Schaumdosen
dürfen nicht in den Hausmüll, den Bauschuttcontainer oder im
Verpackungsmüll (Gelbe Tonne/Gelber Sack) entsorgt werden, sondern
müssen bei kommunalen Sammelstellen oder Schadstoffmobilen abgegeben
werden.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Bereich Kreislaufwirtschaft, Deutsche
Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030
2400867-41, 0160 5337376, Fax: 030 2400867-19, fischer@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86, 0151
55017009, fokken@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

241495

weitere Artikel:
  • Dienstleistungswirtschaft lehnt Ausweitung der GEZ-Gebühren ab Berlin (ots) - Der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) lehnt den Vorschlag der Ministerpräsidenten der Länder, die GEZ-Gebühren für internetfähige Computer und Mobiltelefone anzuheben, ab. Für Unternehmen führt die Anhebung zu einer Verdreifachung der Gebühren. "Die Ausweitung der Gebühren deckt sich nicht mit der Lebenswirklichkeit in den Betrieben. Computer und Mobiltelefone sind unverzichtbare Arbeitsmittel. Sie dienen nicht der Unterhaltung der Mitarbeiter durch Fernsehen und Rundfunk. Die Mehrbelastung der Unternehmen mehr...

  • Barthle: Keine Bindung der Einnahmen aus einer Transaktionssteuer Berlin (ots) - Anlässlich der Forderung nach einer internationalen Transaktionssteuer und der Bindung der Einnahmen für internationale Entwicklungsvorhaben erklärt der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle MdB: Erneut kommt die Forderung nach einer Transaktionssteuer auf. Die Union hat schon in der letzten Legislaturperiode dargelegt, dass eine solche Steuer mitgetragen werden kann, wenn diese international abgestimmt erhoben wird. Alles andere wäre eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung zu Lasten mehr...

  • "Rüttgers Kohlosaurus sabotiert Merkels Klimapolitik" / Protestaktion gegen Gesetzesänderung, die Eon-Kohlekraftwerk ermöglichen soll Düsseldorf (ots) - Mit einer Aktion vor dem nordrhein-westfälischen Landtag hat das Kampagnen-Netzwerk Campact heute gegen die Pläne der schwarz-gelben Koalition protestiert, durch eine Gesetzesänderung den Bau des umstrittenen Eon-Kohlekraftwerks in Datteln zu ermöglichen. Ein fünf Meter hoher "Kohlosaurus" zerfetzte mit seinen Pranken den Klimaschutzparagrafen des Landesentwicklungsgesetzes. Demonstranten hielten dem Kohlemonster Schilder mit der Aufschrift "Klimaschutz bleibt Gesetz" entgegen. Heute befasst sich der Wirtschaftsausschuss mehr...

  • Rheinische Post: Unions-Bundestagsfraktion attackiert CDU-Länderchefs Düsseldorf (ots) - Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, hat die CDU-Ministerpräsidenten wegen ihrer Forderungen nach finanzieller Hilfe im Streit um Steuersenkungen scharf kritisiert. "Wir sind hier nicht auf einem orientalischen Basar",sagte Pfeiffer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Was vereinbart wurde, sollte auch so umgesetzt werden." Die Länder und die regierenden Ministerpräsidenten, betonte Pfeiffer, hätten die im Koalitionsvertrag vereinbarten mehr...

  • Tag der Menschenrechte - International Campaign for Tibet fordert Verbesserung der Menschenrechtslage in Tibet / Tibet ist Gradmesser für Veränderung in China Berlin (ots) - Die International Campaign for Tibet (ICT) fordert aus Anlass des Internationalen Menschenrechtstages am 10. Dezember eine Verbesserung der Menschenrechtslage in Tibet. "Die Menschenrechtslage in Tibet ist verheerend - politisch motivierte Festnahmen und Prozesse, massive Repressionen im Alltag sowie Hinrichtungen von Tibetern sind die traurige Bilanz dieses Jahres", kritisierte Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet Deutschland. Vor allem Autoren, Künstler und Intellektuelle sind in diesem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht