(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Abzug der britischen Streitkräfte

Geschrieben am 07-12-2009

Bielefeld (ots) - Ein Megaproblem für Kommunen, Handwerk und
Beschäftigte rund um die Senne, eine Riesenchance für
Ostwestfalen-Lippe: Falls sie 2010 die Wahlen gewinnen, wollen die
britischen Konservativen alle 25 000 Soldaten aus Deutschland
abziehen.
Im Großraum Paderborn würde das den Verlust von mehr als 1000
Arbeitsplätzen, millionenschweren Aufträgen an die heimische
Wirtschaft und sinkende Immobilienpreise bedeuten. Sennelager, Schloß
Neuhaus, Bad Lippspringe und Schlangen ohne Briten, das ist wie
Bochum ohne Opel und Nokia.
Aber so schnell schießen die Engländer nicht. Noch wird investiert.
Neben Kasernen und Simulationsanlagen wird gerade ein zentrales
Gerichtswesen am Sennerand aufgebaut. Kapazitäten aus Rheindahlen
entstehen gerade neu zwischen Paderborn und Bielefeld.
Schatten-Verteidigungsminister Liam Fox hat mit einem Interview im
»Daily Telegraph« die jüngste Debatte ausgelöst. Aber sie ist mehr
als das Getöse eines Wahlkämpfers. Dahinter steckt ein lang gehegter
Plan der Konservativen, die einen vollständigen Truppenabzug bislang
für das Jahr 2035 anpeilten.
Kurzum: Der mögliche Abzug könnte auch früher kommen als in 25
Jahren, aber er vollzieht sich nicht über Nacht. Und das ist die
Chance, die auf deutscher Seite genutzt werden sollte.
Wann auch immer der Tag X kommt, an ihm würde automatisch ein
Landtagsbeschluss aus dem Jahr 1991 wirksam. Damals entschieden alle
Parteien, auch die heute regierende CDU, auf Antrag des Bielefelder
Grünen Michael Vesper, in der Senne einen Nationalpark zu errichten,
sobald die militärische Nutzung endet.
Ein noch so gigantisches Naturschutzprojekt kann nicht eins zu eins
ersetzen, was vorher an Wirtschaftskraft verloren geht. Das ist
leider wahr. Aber es gibt inzwischen Erfahrung mit Konversion, dem
Umwandeln militärischer Hinterlassenschaften in strukturpolitisch
Wirksames. Bielefeld und Detmold wissen, dass sich ehemalige Kasernen
wunderbar als Hochschulen, Behörden oder Sozialzentren nutzen lassen.
Steuergelder hat es nach dem Ende des Kalten Krieges stets auch im
Westen gegeben, als US-Soldaten, Belgier und Franzosen aus
Westerwald, Hunsrück und Eifel abgezogen wurden.
Selbst ein Nationalpark schafft Beschäftigung, braucht
Besucherzentren, einen ziemlich langen Zaun - über den es noch
Diskussionen geben dürfte - und hat reichlich Planungsbedarf.
Mehr noch. Weder Opel noch Nokia suchen Standorte in OWL. Wenn die
Senne überhaupt einen besonderen Wert darstellt, dann als
Nationalpark.
Eine einzigartige Vielfalt an Lebensräumen, mehr als 5000 Pflanzen
und Tierarten, von denen 500 auf der »Roten Liste« stehen und die
große unzerschnittene Weite am Fuße des Teutoburger Waldes sind ein
einzigartiges Naturerbe, auf dessen Übernahme sich die Region
behutsam und weitsichtig vorbereiten sollte

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

241135

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Steuerrecht Bielefeld (ots) - Wir befinden uns im Dickicht der deutschen Steuergesetzgebung: Rentner, die zuviel Steuern gezahlt haben; Arbeitnehmer, die die trotz Steuersenkung mehr zahlen müssen; und berufstätige Ehepaare, die das Faktorverfahren zur monatlichen Besteuerung wählen können. Das sind drei aktuelle Beispiele. Den Durchblick dürften mittlerweile nur noch Experten haben. Otto-Normalbürger hat es angesichts der vielen Paragrafen und Ausnahmeregelungen sowie der umständlich aufbereiteten Formulare zunehmend schwerer, seine Steuererklärung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan/Entschädigung Halle (ots) - Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums, die Angehörigen der zivilen Opfer von Kundus entschädigen zu wollen, ist richtig. Doch sie kommt sehr spät. Immerhin liegt der Luftangriff ein viertel Jahr zurück. Genauso alt ist die Erkenntnis, dass es zivile Opfer gegeben hat. Dennoch bedurfte es eines deutsch-afghanischen Anwalts, um den berechtigten Ansprüchen der Hinterbliebenen Geltung zu verschaffen. Und erst nach dessen Auftritt vor einem Millionenpublikum in der ARD hat sich das Verteidigungsministerium veranlasst mehr...

  • Berliner Morgenpost: Kuhhandel auf höchster Ebene - Leitartikel Berlin (ots) - Wer seine Kinder auf den krisenfesten Beruf des Volksvertreters vorbereiten will, sollte unbedingt das lustige Ravensburger Kartenspiel "Kuhhandel" unter den Weihnachtsbaum legen. Ziel ist es, dem Gegenspieler mit allerhand Bluffs seine Tiere abzunehmen und andere dafür bezahlen zu lassen. Fairness, Rücksicht und Ehrlichkeit sind dabei eher hinderliche Charakterzüge; Tricksen und Täuschen dagegen unerlässlich, gern mit einem triumphierenden Lächeln gewürzt. Der Kuhhandel, im Politiker-Deutsch auch als "tragbarer Kompromiss" mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Dienstagmorgen 01.00 Uhr!!! Sachsen besteht auf Ausgleich vom Bund für Steuerausfälle - Mehrwertsteuer neu aufteilen Köln (ots) - Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat in der CDU-Präsidiumssitzung am Montag auf einem finanziellen Ausgleich des Bundes für die durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz eintretenden Verluste bestanden. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Er erklärte demzufolge, wenn Schleswig-Holstein einen finanziellen Ausgleich bekomme, dann müsse Gleiches für sein Land gelten. Aus Tillichs Umfeld verlautet der Zeitung zufolge: "Das wird nur mit einer Neuaufteilung mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Dienstagmorgen 01.00 Uhr!!! Afghanischer Ex-Minister: Entschädigungen sind "das Richtige" Köln (ots) - Der langjährige afghanische Wiederaufbauminister Amin Farhang hat die Ankündigung der Bundesregierung, die Angehörigen der zivilen Opfer des Luftangriffs bei Kundus zu entschädigen, begrüßt. "Die deutsche Regierung tut das Richtige", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Eine angemessene Entschädigung wäre eine gute Entscheidung. Sie wird das Verhältnis zwischen Deutschland und Afghanistan wieder verbessern. Es war durch den Luftangriff etwas getrübt." Farhang verwies darauf, dass die betroffenen Familie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht