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RNZ: Generation 1.0 Ein Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung zum Tod von Graf Lambsdorff

Geschrieben am 06-12-2009

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Erst wenn einer geht, kann man ihn richtig einordnen. Denn erst dann
weiß man ja, was fehlt. Durch den Tod von Otto Graf Lambsdorff fehlt
ein Politiker, der kühl, analytisch, jenseits des populistischen
Tagesgeschäfts die Dinge beim Namen nennt. Einer, der Überzeugungen
vermittelt und nicht nur Sprechblasen. Helmut Schmidt erfüllt die
gleiche Aufgabe für die SPD, möglicherweise tut dies auch Heiner
Geißler für die CDU.
Alle drei gehören - um es in der Zählweise des Computerzeitalters
auszudrücken - zur Politikergeneration 1.0. Sie sind oder waren
Originale, Prototypen einer jungen Republik, die auf den Ruinen des
Nazi-Reiches eine marktwirtschaftlich organisierte Demokratie
mitaufbauten und festigten.
Lambsdorff hat auch entscheidend zur Verengung des liberalen Profils
beigetragen. Ohne seinen Marktradikalismus wäre Westerwelles
Steuersenkungswahlkampf nicht denkbar gewesen. Auch die "natürliche"
Anziehungskraft, die die Union auf die FDP ausübt, wurde von
Lambsdorff wiederbelebt. Welche Energie in Lambsdorff steckte, das
machte zum einen die Wende klar, zum anderen aber auch seine zweite
Parteikarriere nach dem Flick-Skandal. Der hat ihm zwar eine saftige
Strafe, aber nicht den politischen Ruin gebracht. Der "Marktgraf" ist
stets streitbar geblieben. Ein "homo politicus" mit all seinen Nach-,
aber auch Vorteilen.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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