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Umweltrat sollte EU-Agrarpolitik nicht nur durch die ökologische Brille sehen - Deutscher Bauernverband fordert bessere Anreize bei Agrarumweltmaßnahmen

Geschrieben am 02-12-2009

Berlin (ots) - (DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) äußert sich
in einer ersten Reaktion kritisch zu den Vorschlägen des
Sachverständigenrates für Umweltfragen für eine Weiterentwicklung der
EU-Agrarpolitik nach 2013. Die Forderung des Umweltrates, die
EU-Agrarförderung praktisch allein an ökologischen Zielsetzungen
auszurichten, ist aus Sicht des DBV alles andere als nachhaltig. Es
sei nicht akzeptabel, andere wichtige politische Ziele wie eine
sichere Nahrungsmittelversorgung, eine wettbewerbsfähige
Landwirtschaft mit modernen Arbeitsplätzen, die
Lebensmittelsicherheit oder den Tierschutz in einen Gegensatz zur
Umweltpolitik zu setzen. Für eine große Zahl von Landwirten würde
eine radikale Umorientierung der EU-Direktzahlungen, wie sie vom
Umweltrat gefordert wird, angesichts der aktuell sehr niedrigen
Agrarpreise zu einer existenzbedrohenden Situation führen. Daher sei
die Aussage des Umweltrates falsch, wonach mit seinen Vorschlägen
neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirte geschaffen würden. Der DBV
fordert den Umweltrat auf, bei seinen Vorschlägen nicht einfach über
die schwierige wirtschaftliche Lage des landwirtschaftlichen Sektors
hinwegzugehen. Auch mittelfristig werde die europäische
Landwirtschaft durch die von der EU beabsichtigte Öffnung gegenüber
dem Weltmarkt unter einem hohen wirtschaftlichen Anpassungsdruck
bleiben. Der DBV ist sich jedoch mit dem Umweltrat zumindest darin
einig, dass die Mittel aus dem EU-Agrarbudget auch in Zukunft
vorrangig den Landwirten zu Gute kommen sollen.

Der DBV vermisst in den Vorschlägen des Umweltrates den weltweit
dramatisch zunehmenden Flächenverbrauch als eines der zentralen
Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts. Der Verlust wertvoller,
unvermehrbarer landwirtschaftlicher Flächen, die für die Ernährung
einer wachsenden Weltbevölkerung und zur Bereitstellung von
nachwachsenden Rohstoffen im Sinne des Klimaschutzes dringend
erforderlich sein werden, dürfe nicht ignoriert werden. Mit den
Forderungen des Sachverständigenrates, mehr Flächen aus der
Produktion zu nehmen, in Umweltprogrammen zu nutzen und für den
Naturschutz zu sichern verschließe dieser die Augen vor dieser
zentralen Zukunftsaufgabe.

Unverständlich ist dem DBV, warum der Umweltrat verschweigt, dass
die Agrarumweltmaßnahmen infolge des Wegfalls der Anreizkomponente
seit 2007 bei vielen Landwirten an Akzeptanz verloren haben. Die
Agrarumweltmaßnahmen müssten dringend attraktiver gestaltet werden.
Ein schlichter Kostenersatz für Auflagen bzw. entgangene Erträge sei
für die Landwirte, die als Unternehmer am Markt Gewinne erzielen
müssen, nicht ausreichend. Der DBV ist bereit, mit Wissenschaft und
Politik zukunftsfähige Vorschläge einer "echten" Honorierung von
Umweltleistungen durch Landwirte zu entwickeln. Im ersten Schritt
müsse die bis 2007 geltende Anreizkomponente von 20 Prozent wieder
eingeführt werden, forderte der DBV.

Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6599
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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