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"Forum Netzintegration Erneuerbare Energien" stellt Gründungserklärung vor

Geschrieben am 01-12-2009

Berlin (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Ungewöhnliches Bündnis aus Stromnetzbetreibern, Verbänden,
Umweltorganisationen, Bürgerinitiativen und wissenschaftlichen
Institutionen will "Flaschenhals" beim weiteren Zubau Erneuerbarer
Energien überwinden - Umbau der Stromnetze für Mensch und Natur
verträglich gestalten - Forum will bis Ende 2010
Handlungsempfehlungen für die Politik erarbeiten

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in
Deutschland wächst von Jahr zu Jahr und soll sich nach dem Willen von
Regierung und Opposition bis 2020 auf mindestens 30 Prozent
verdoppeln. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, die schnell
zunehmenden und unstet anfallenden Strommengen zu jeder Zeit vom
Erzeuger zum Verbraucher zu transportieren. Zudem sind neue
Stromleitungen vor Ort nicht selten umkämpft, ihre Realisierung
dauert teilweise mehr als 10 Jahre. Die Ertüchtigung, der Um- und der
Ausbau der Stromnetze droht so zum Flaschenhals einer Entwicklung zu
werden, die grundsätzlich unumstritten ist und die Politik und
Gesellschaft aus Gründen des Klima- und Ressourcenschutzes
vorantreiben wollen.

In dieser Situation hat sich im "Forum Netzintegration Erneuerbare
Energien" der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) ein ungewöhnlich
breites Spektrum aus Stromnetzbetreibern, Unternehmen, Verbänden der
Elektrizitätswirtschaft, Vertretern der Erneuerbaren Energien,
Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen gegen neue
Überlandleitungen mit dem Ziel zusammengeschlossen, den notwendigen
Um- und Ausbau der Stromnetze für Mensch und Umwelt möglichst
konfliktarm zu gestalten. Das Forum, das unter dem Vorsitz des
Leiters Erneuerbare Energien der DUH, Dr. Peter Ahmels, tagt, hat
sich heute mit einer gemeinsamen "Starterklärung" erstmals einer
breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel des Forums ist es, mit
Fachsymposien und Workshops eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen
und darauf aufbauend bis Ende 2010 der Politik Handlungsempfehlungen
für eine optimierte Netzintegration Erneuerbarer Energien zu
unterbreiten. Das Forum wird vom Bundesumweltministerium gefördert.

Die vierseitige Starterklärung haben bis heute 48 Organisationen,
Verbände, Unternehmen, wissenschaftliche Institutionen und
Einzelpersonen unterzeichnet - darunter zahlreiche, die in der
Öffentlichkeit häufig als Kontrahenten wahrgenommen werden. In ihr
werden die Ziele des Forums formuliert. Auf eine Beschreibung der
Ausgangslage folgt eine Auflistung der Problemfelder, für die im
Rahmen der Erarbeitung des so genannten "Plan N" Vorschläge für die
Politik erarbeitet werden sollen. Dabei geht es um die am Bedarf
orientierte Optimierung der Stromnetze auf allen Spannungsebenen, den
Transport großer Strommengen, die Notwendigkeit von mehr
internationalen Kuppelstellen für einen besseren Stromausgleich und
zentral auch um neue Möglichkeiten zur Energiespeicherung.

"Wir stehen am Anfang eines Prozesses, für dessen Gelingen es
angesichts der unterschiedlichen Interessenlagen und Motive der
Beteiligten keine Garantie gibt", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer
Rainer Baake. Bei allen bisherigen Treffen sei jedoch das ernsthafte
Bestreben spürbar gewesen, zu gemeinsamen Positionen zu kommen. "Alle
müssen kompromissfähig sein, wenn wir mit der Energiewende weiter
zügig vorankommen wollen. Es geht um nützliche und tragfähige
Vorschläge für die Politik und nicht um Allgemeinplätze." Schon die
heute vorgestellte Starterklärung zeige, dass es in vielen - wenn
auch voraussichtlich nicht in allen - Bereichen der Netzintegration
Erneuerbarer Energien möglich sei, Konsenspositionen zu finden.

"Erneuerbare Energien können nur dann zu einem nachhaltigen Erfolg
geführt werden, wenn CO2-frei erzeugter Strom zu 100 Prozent ins Netz
aufgenommen wird und schließlich über die bundesweite physikalische
Verteilung beim Verbraucher ankommt", erklärte Olivier Feix, Leiter
Unternehmenskommunikation und Public Affairs der Vattenfall Europe
Transmission GmbH. Dazu sei neben vielen anderen Maßnahmen wie der
Weiterentwicklung von Speichertechnologien und
Netzverstärkungsmaßnahmen der Netzausbau zum Hochleistungstransport
unabdingbar. Feix: "Wissenschaft und Politik haben das Problem im
Prinzip erkannt und zum Teil auch schon den Rahmen entsprechend
gesetzt. Nun kommt alles drauf an, dass wir bei der praktischen
Umsetzung Schritt halten mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien".

Stefan Brune, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für
Netzintegration (GENI), eines Zusammenschlusses großer, regenerativer
Energieerzeugungsunternehmen, erläuterte, dass für die Integration
Erneuerbarer Energien neben dem Um- und Ausbau der Stromnetze auch
flexible Erneuerbare Kraftwerke entwickelt werden müssten: "Die
Branche der Erneuerbaren Energien arbeitet intensiv an der
Kombination von Erneuerbaren Energiequellen und Speichern, um die
Stetigkeit der Einspeisung von regenerativem Strom zu verbessern.
Solche Kraftwerke werden Strom aus Windenergie und Photovoltaik immer
dann anbieten können, wenn der Verbraucher ihn benötigt." Damit diese
Entwicklung zügig vorankomme, müssten Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft zusammenwirken. Brune versicherte, dass die Branche der
Erneuerbaren Energien ihren Beitrag dazu leisten wolle, dass das
Forum Netzintegration erfolgreich arbeite und die Energiewende
voranbringe.

Für die ebenfalls am Forum Netzintegration beteiligten
Bürgerinitiativen erklärte Gaby Bischop von den "Bürgerinitiativen
pro Erdkabel NRW", wo Stromtrassen neu errichtet oder verstärkt
werden sollen, sei es wichtig, "dass die Belastung von Mensch und
Umwelt so gering gehalten wird, wie irgend möglich. Das geht am
besten mit Erdkabeln statt mit immer neuen Überlandleitungen". Weder
seien solche Leitungen eine Zierde in der Landschaft, noch seien die
gesundheitlichen Auswirkungen der elektromagnetischen Felder
abschließend geklärt. Es gehe den BIs nicht darum, den Ausbau der
Erneuerbaren Energien abzubremsen. Politik und Wirtschaft seien
jedoch verpflichtet, innovative Erdkabelsysteme zu entwickeln und zu
testen. "Wir sind überzeugt, dass dies ökologisch verträglicher
geschehen kann als bisher geplant. Deshalb sind die Bürgerinitiativen
dabei, wenn es darum geht, nach Lösungen zu suchen, mit denen alle
leben können. Beim zukünftigen Stromnetzausbau muss dem Schutz des
Menschen oberste Priorität eingeräumt werden."

Anhang: Der Plan N - Starterklärung zur Gründung des Forum
Netzintegration Erneuerbare Energien

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Dr. Peter Ahmels, Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), Leiter
Erneuerbare Energien, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Mobil: 0151 16225863, Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19:
E-Mail: ahmels@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH), Leiter Politik
und Presse, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin,
Mobil: 0171 5660577, Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19,
E-Mail: rosenkranz@duh.de


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