(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Kriegsverbrechen / Demjanjuk

Geschrieben am 30-11-2009

Osnabrück (ots) - Besser spät als überhaupt nicht

Ob John Demjanjuk tatsächlich der brutale KZ-Wärter war, als den
ihn die Anklage sieht, wird sich zeigen. In jedem Fall ist der
Prozess in München wichtig und notwendig. Denn die Justiz darf kein
Verbrechen dieses Kalibers einfach auf sich beruhen lassen. Das ist
sie den Opfern und ihren Angehörigen schuldig. Und für einen
Rechtsstaat wie Deutschland wäre es ein Skandal und Verlust an
Selbstachtung, wenn mutmaßliche Killer trotz möglicher
Strafverfolgung ihren Lebensabend in Ruhe genießen könnten.

Gewiss, viel zu viele Nazi-Täter sind nach dem Zweiten Weltkrieg
unbehelligt davongekommen. Manche machten sogar in ihren angestammten
Berufen Karriere - ein Armutszeugnis für Politik und Justiz vor allem
der Fünfziger- und Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Aber das
ist kein Grund, weiterhin ähnlich zu verfahren. Besser spät ein
Prozess als überhaupt nicht - so lautet die richtige Devise im Fall
John Demjanjuk.

Egal wie die Sache ausgeht: Hier erfolgt ein Lehrstück in Sachen
Umgang mit Unmenschlichkeit und auch Terror. Jeder potenzielle
Politmörder - und davon gibt es weltweit leider immer noch reichlich
- sollte durch den Münchner Prozess erkennen, dass ihm bis ins hohe
Alter Haft wegen Mordes drohen kann. Das könnte zumindest auf den
einen oder anderen abschreckend wirken.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

239834

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Datenschutz / SWIFT Osnabrück (ots) - Schlechter Start Spätestens seit gestern ist klar, was der EU-Ministerrat von Demokratisierung hält. Mit dem Versprechen verbesserter Grundrechte für die Bürger und einer Stärkung des Parlaments hatten die Eurokraten für den Lissabonner Vertrag geworben. Doch das klingt jetzt wie Hohn: Denn nur einen Tag vor Inkrafttreten sorgte der Ministerrat dafür, dass das höchst umstrittene SWIFT-Abkommen ohne das Parlament durchgepeitscht wurde. Die Vereinbarungen mit den USA aber schränken die Grundrechte der Bürger erheblich mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Mindestsicherung / Statistik Osnabrück (ots) - Leistung muss sich wieder lohnen Es ist bedrückend: 8,1 Millionen Menschen waren 2007 zur Sicherung der Existenz auf Hilfe des Staates angewiesen. Und es könnte noch schlimmer kommen. Denn das Wirtschaftswachstum betrug 2007 genau 2,5 Prozent. Im laufenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung dagegen um mindestens 4,5 Prozent schrumpfen - mit starken Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Sozialsysteme. Es ist also nicht übertrieben, wenn Sozialexperten Alarm schlagen. Dies ist umso verständlicher, als die neue Regierung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Schweiz / Volksabstimmung / Minarette Osnabrück (ots) - Die falsche Frage Wer weiß, wie die Deutschen in einer Volksabstimmung zum Bau von Minaretten votieren würden. Vielleicht sogar ähnlich wie jene Schweizer, die Warnungen von vielen Parteien, Kirchen und Wirtschaftsverbänden in den Wind geschlagen haben. Nun ist das Ansehen der Schweiz beschädigt, steht sie international isoliert da. Zu Recht, denn auf das Ergebnis können die Eidgenossen nicht so stolz sein wie auf ihre Uhren oder ihre Schokolade. Die klare Ablehnung von Minaretten löste Schockwellen in Europa mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Tourismusgewerbe blickt optimistisch in die Zukunft / Mit Qualität überzeugen Cottbus (ots) - Hoteliers, Pensionsbetreiber und Gastronomen in der Lausitz und der Elbe-Elster-Region sind laut jüngster Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Cottbus zufrieden mit der Sommersaison und blicken optimistisch auf die Wintermonate. Der Spreewald ist, gemessen an der Zahl der Übernachtungen, sogar das beliebteste Reiseziel in ganz Brandenburg. Der Tourismus steht auf einer soliden Basis, weil er zunehmend mehr zu bieten hat als die Lagunenlandschaft zwischen Cottbus, Burg, Lübbenau und Lübben. Wellness- und Kulturangebote mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Nach dem Volksentscheid für ein Verbot von Minaretten / Was die Schweiz uns lehrt Cottbus (ots) - Demokratie kann nicht so weit führen, dass die Mehrheit der Minderheit die Ausübung ihrer Religion verbietet. Dass dies nach wie vor Konsens ist unter allen relevanten politischen Kräften in Deutschland, zeigten die gestrigen Reaktionen auf das Bauverbot für Minarette, das die Schweizer am Sonntag überraschend beschlossen hatten. Und doch wäre es völlig unangebracht, das Alpenvolk nun kurzerhand als fremdenfeindlich abzustempeln und ansonsten zur Tagesordnung überzugehen. Das Triumphgeheul, in das am Montag Rechtsaußen-Parteien mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht