(Registrieren)

Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Minarettstreit Massive Ängste BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 30-11-2009

Bielefeld (ots) - Das Volk hat gesprochen und die Volksvertreter
sind zutiefst bestürzt; in der Schweiz und bei weitem nicht nur dort.
So tief wie beim Volksentscheid gegen den Bau von Minaretten hat sich
selten ein Graben aufgetan zwischen einer Regierung, der Mehrheit der
Parteien, den Gewerkschaften und Verbänden und nicht zuletzt auch den
Kirchen. Sie alle hatten dazu aufgerufen, gegen die Initiative zu
stimmen, sie alle wurden nicht gehört.
Dies vor allem ist es, was Grund zur Sorge gibt. Offensichtlich ist
die Angst vieler Menschen vor dem, was man als das Fremde bezeichnet,
weit größer als vermutet. Diese Angst wurde bislang nicht ernst
genommen oder kleingeredet.
Statt nach den Gründen für offensichtlich massiv vorhandene, mitunter
seelisch krank wirkende massive Ängste zu spüren, hagelt es Schelte.
Viele Reaktionen auf des Volkes Entscheid aber erinnern an Bertold
Brechts zynische Bemerkung nach der Niederschlagung des
Volksaufstandes von 1953 in der DDR: "Wäre es nicht einfacher, die
Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?"
Nicht der selbstverständlich kritikwürdige, ja dumme Ausgang des
Volksentscheids ist das Problem, sondern die Distanz zwischen
Volksvertretern, Kirchen und Verbänden und einer Mehrheit der Bürger.
Und dies ist wahrhaftig nicht allein ein schweizer Problem. Gleiches
gilt für alle Demokratien, also auch für die deutsche.
Damit Sorgen erst gar nicht zu Ängsten werden können, sind Aufklärung
und Dialog die einzige Antwort. Dann erst lässt sich darstellen, dass
ein Minarett weit unwichtiger ist, als was in der Moschee unter ihm
gepredigt wird. Dies wiederum ist Sache der Muslime. Die meisten
Menschen haben weniger Angst vor dem Islam, sondern fürchten eine
Islamisierung ihrer Gesellschaft. Dies genau fürchten auch Muslime.
Und das müssen sie lauter denn je sagen.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

239813

weitere Artikel:
  • WAZ: Schwarz-Gelb ist kein Selbstläufer - Kleine Farbenlehre für NRW. Leitartikel von Thomas Wels Essen (ots) - Die Nervosität im Lager der NRW-Liberalen dürfte seit dem Wochenende zunehmen. Nicht nur, dass die Grünen auf einem bemerkenswerten Parteitag die Pragmatiker auf den vorderen Listenplätzen versammelt und damit die Tür zur CDU aufgeschlossen haben; zugleich hat der schwarze Teil der Koalition einmal mehr seine Fehleranfälligkeit bewiesen - siehe der Patzer des CDU-Generalsekretärs Hendrik Wüst; der Untersuchungsausschuss zur Affäre um die vermeintliche Entsorgung eines unliebsamen Beamten im Umweltministerium ist für weitere mehr...

  • Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Opposition fordert Wüsts Rücktritt Belastung PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst ist zu einer Belastung für seine Partei und den anstehenden Landtagswahlkampf geworden. Wüst hat sich als glühender Verfechter von Recht und Ordnung präsentiert, markig hat er auf die strikte Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften gepocht und bei Verstößen für schnelle und strenge Strafen plädiert. Jetzt muss er die Maßstäbe, die er an andere anlegt, auch für sich gelten lassen. Wüst, der vom Landtag und von der CDU als Abgeordneter und Generalsekretär zwei hohe Gehälter erhält, hat mehr...

  • Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Minarett-Verbot in der Schweiz Köln (ots) - Schikane per Verfassung RAIMUND NEUSSzum Minarett-Verbot Herzlichen Glückwunsch, Schweiz! Mit dem per Volksabstimmung angenommenen Minarett-Verbot ist das Land endlich auf dem Niveau der Türkei angekommen, wo der Bau einer Kirche, wenn überhaupt, nur nach einer Serie von Schikanen möglich ist. Die Türkei betreibt so etwas hinten herum, unter dem Vorwand grundbuchrechtlicher oder steuerlicher Regeln; die Schweizer dagegen schreiben die gegen eine religiöse Minderheit gerichtete Schikane frech in die Verfassung. Und mehr...

  • Berliner Morgenpost: Kein Welpenschutz für Köhler, Rösler und Co. - Leitartikel Berlin (ots) - Er war 33, als er die Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag übernahm. In Mainz war er zum Stadtgespräch geworden, da er sich im Schaufenster eines Herrenausstatters umgezogen haben soll. Der junge Helmut Kohl galt in der Honoratiorenpartei CDU als Rocker. Der Neue im Landtag zu Hannover war, obgleich erst 31 Jahre jung, ein brillanter Rhetoriker. Mit 40 war Sigmar Gabriel Ministerpräsident. Joschka Fischer wurde mit 37 in Turnschuhen und grob gewirktem Jackett zum hessischen Umweltminister vereidigt, ohne Abitur und mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST bis Dienstagmorgen 1Uhr!!!! Uhl (CSU): Angst vor Überfremdung ist auch in Deutschland begründbar Köln (ots) - Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), hält angesichts des Schweizer Votums gegen den Bau von Minaretten Ängste vor kultureller Überfremdung auch in Deutschland für begründbar. "Solche Stimmungen muss man als Politiker sehr ernst nehmen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Das zeigt, dass man in der Schweiz und möglicherweise auch bei uns gewisse Ängste hat gegenüber einer kulturellen Überfremdung. Vor allem in unseren Großstädten sind solche Ängste durchaus mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht