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(Korrektur: Qualität der Medizin durch Anreize verbessern "Deutscher Qualitätspreis Gesundheit 2009" geht an den Wegbereiter der Qualitätssicherung in der Medizin Hans Konrad Selbmann)

Geschrieben am 30-11-2009

Berlin (ots) - Bitte beachten Sie, dass sich eine Zahl im
vorletzten Absatz geändert hat. Es muss heißen: Von 1.000
Einrichtungen, die in Bayern Endoskopien durchführten, seien heute
noch ganze 450 auf diesem Gebiet tätig. (nicht 54) Es folgt der
korrigierte Text:

Im Rahmen des "3. Nationalen Qualitätskongresses Gesundheit"
erhielt der Mathematiker Prof. Dr. Hans Konrad Selbmann am 26.
November in Berlin den mit 10.000 Euro dotierten "Deutschen
Qualitätspreis Gesundheit 2009". Mit der Auszeichnung würdigt
Gesundheitsstadt Berlin Selbmanns vorbildliches Engagement auf dem
Gebiet der Qualitätssicherung und Patientensicherheit in der
Gesundheitsversorgung. Selbmann sei der "Wegbereiter für die
Qualitätssicherung in der Medizin in Deutschland", betonte der
Parlamentarische Staatssekretär des Bundesgesundheitsministeriums
Daniel Bahr (FDP) in seiner Laudatio.

17.000 Todesfälle sind die Folge fehlerhafter
Krankenhausbehandlungen

In Deutschland enden pro Jahr - auf Grund von vermeidbaren Fehlern
- rund 17.000 Krankenhausbehandlungen tödlich. Bis zu 180.000
nosokomiale Infektionen wären nach Angaben der Hygieneexpertin Prof.
Petra Gastmeier vermeidbar, wenn selbstverständliche Hygienemaßnahmen
eingehalten würden. "Der Handlungsbedarf ist enorm und er wird mit
der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen Zunahme
chronisch kranker und multimorbider Patienten weiter wachsen",
erklärte Kongresspräsident Ulf Fink. Daher müsse ein wirksamer
Ordnungsrahmen für einen Qualitätswettbewerb geschaffen werden. "In
Deutschland gibt es weder einen echten Qualitätswettbewerb noch eine
koordinierte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Sektoren",
monierte Prof. Matthias Schrappe, Leiter des Instituts für
Patientensicherheit an der Universität Bonn. "Informationsbrüche
zwischen den Sektoren führen aber zu erheblichen Qualitäts- und
Sicherheitsproblemen."

GBA erarbeitet sektorenübergreifende Qualitätssicherung

Noch gibt es keine Indikatoren, die die Qualität der ambulanten
und stationären Versorgung zugleich messen können. Diese Aufgabe hat
jetzt der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) übernommen und für die
Entwicklung sektorenübergreifender Qualitätsindikatoren das
Heidelberger AQUA-Institut beauftragt. Bis Anfang Dezember wird AQUA
ein Methodenpapier vorlegen, das neben der Behandlung von Akutkranken
auch die Versorgung chronisch kranker und multimorbider älterer
Patienten in die Betrachtung einbezieht. "Die Parameter müssen
längere und komplexere Versorgungsprozesse sektorenübergreifend
abbilden", sagte Prof. Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des
AQUA-Instituts.

Größere Anbieternetze sollen in Zukunft die regionale
Gesundheitsversorgung sicherstellen

Im Sondergutachten 2009 hatte der Sachverständigenrat ein Konzept
zur generationenspezifischen Versorgung vorgelegt. Darin schlägt der
Rat ein Zukunftsmodell vor, das in einer koordinierten,
generationenspezifischen und nach regionalen Bedürfnissen
differenzierten Gesundheitsversorgung besteht. "In Zukunft wird es
nicht der Landarzt mit der Tasche sein", sagte Schrappe, der das
Gutachten mit erarbeitet hat, "vielmehr wird die ambulante Versorgung
durch größere Anbieternetze im Sinne des Patient Centered Medical
Home übernommen." In diesem Modell hat jeder Patient einen
persönlichen Arzt, der ein Team von Gesundheitsprofessionals leitet,
das für die Behandlung verantwortlich ist.

Pay-for-Performance als Schrittmacher für mehr Qualitätswettbewerb

Strukturveränderungen können nur erfolgreich sein, wenn die
Beteiligten von ihrem Nutzen überzeugt sind. Aus diesem Grund sollten
Anreizsysteme wie etwa mehr Geld für bessere Leistung
(Pay-for-Performance) geschaffen werden, meinten die Experten in
Berlin. "Wichtig ist uns die Motivation und nicht die Abschreckung
der Ärzte, sagte Dr. Axel Munte, Vorstandsvorsitzender der
Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Die KVB hatte mit
Qualitätsprüfungen und qualitätsabhängiger Leistungsvergütung für
Aufsehen gesorgt. Von 1.000 Einrichtungen, die in Bayern Endoskopien
durchführten, seien heute noch ganze 450 auf diesem Gebiet tätig.
"Jeder hatte die Chance, die Prüfung zu bestehen", erklärte Munte.
"Das ist echter Qualitätswettbewerb."

Auf dem 3. Nationalen Qualitätskongress Gesundheit trafen sich am
26. und 27. November 2009 in Berlin rund 400 Entscheider aus Medizin,
Wissenschaft, Krankenhausmanagement, Politik und Kostenträgern, um
Weichen für die Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung zu
stellen. http://www.qualitaetskongress-gesundheit.de/

Originaltext: Gesundheitsstadt Berlin
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58547
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58547.rss2

Pressekontakt:
Dr. Franz Dormann
Gesundheitsstadt Berlin e.V.
Französische Straße 23
10117 Berlin
Fon +49 (0)30 - 7001176-12
Fax +49 (0)30 - 7001176 -11
E-Mail: dormann@gesundheitsstadt-berlin.de


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