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stern: Bildhauer Breker hatte bis ins Alter rechte Kontakte

Geschrieben am 02-08-2006

Hamburg (ots) - Der wegen seiner Nähe zu den Nazis umstrittene
Künstler Arno Breker pflegte bis ins hohe Alter zahlreiche Kontakte
ins rechtsextreme Milieu. Das berichtet das Hamburger Magazin stern
in seiner neuen Ausgabe. Die Familie hält das Archiv des 1991 mit 90
Jahren verstorbenen Lieblingsbildhauers Adolf Hitlers unter
Verschluss.

Laut stern nahm Breker in den 70er Jahren den Goldenen Ehrenring
des "Deutschen Kulturwerkes Europäischen Geistes" (DKEG) entgegen.
Diese Organisation war 1950 von einem ehemaligen SA- und
NSDAP-Funktionär zur weiteren Förderung ehemaliger Eliten des
NS-Staates gegründet worden. 1980 erhielt er die
"Ulrich-von-Hutten-Medaille" der "Gesellschaft für freie
Publizistik", der größten rechtsextremen kulturpolitischen
Vereinigung in Deutschland, ins Leben gerufen von früheren
NSDAP-Funktionären und SS-Offizieren. Brekers Witwe Charlotte
bestätigte dem stern, dass ihr Mann die beiden Auszeichnungen
erhalten habe - es sei ihr allerdings "nicht bekannt" gewesen, dass
es sich um rechtsextreme Organisationen handle.

1986 lobte Breker den "kulturell anspruchsvollen Stil" der
"Deutschen Monatshefte", im Dezember desselben Jahres veröffentlichte
er in dem rechtsextremen Blatt einen Artikel über den französischen
Künstler Aristide Maillol.

1987 statteten Mitglieder des rechtsextremen "Bundes Heimattreuer
Jugend" Brekers Atelier einen Besuch ab, die Nacht über durften die
Gäste im Garten seines Privathauses zelten. Brekers Witwe bestätigt
das, der "Bund" sei ihr aber "kein Begriff".

Nach Brekers Tod trauerte das antisemitische Blatt "Die
Bauernschaft" um ihren "Leser" Breker. Das Blatt wurde herausgegeben
vom einstigen SS-Sonderoffizier in Auschwitz-Birkenau, Thies
Christophersen. Der sorgte 1974 mit seiner Broschüre "Die
Auschwitzlüge" weltweit für Empörung. Brekers Witwe erklärte dem
stern, sie kenne das Blatt nicht. In rechten Publikationen wird
Breker als früher "Förderer" der NPD genannt. Brekers Witwe hält das
gegenüber dem stern für "unverständlich, aus welchem Grund".

Derzeit zeigt eine umstrittene Werkschau in Schwerin Skulpturen
des Bildhauers. Es ist die erste Personalausstellung zu Breker in
öffentlicher Trägerschaft seit 1945.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangaben zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel.: 040/3703-3555.


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