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Welt-Klimagipfel darf nicht scheitern / Naturland Delegiertenversammlung fordert Bundesregierung zum Handeln auf

Geschrieben am 27-11-2009

Gräfelfing (ots) - Die Naturland Delegiertenversammlung als
Vertretung von weltweit über 50.000 Öko-Bauern fordert anlässlich der
am 07. Dezember beginnenden Klimakonferenz die Bundesregierung auf,
den Weltklimagipfel zu einer rechtlich verbindlichen Reduktion der
Treibhausgase zu bewegen. Bis 2050 müssen 80 Prozent der
Treibhausgase reduziert werden, sonst werden Dürren,
Überschwemmungen, Stürme und erschöpfte Wasservorräte zu
Ernteausfällen und weiteren Bodenverlusten führen. Die Folge wären
Klimaflüchtlinge und Hungerkatastrophen von bisher nicht gekanntem
Ausmaß. "Der Öko-Landbau liefert Lösungen für die nachhaltige
Produktion von Lebensmitteln - national wie international", fasst
Hans Hohenester, Öko-Bauer und Präsidiumsvorsitzender, den Beschluss
der Naturland Delegierten zusammen.

Gemeinsame Anstrengungen notwendig

Erst am Dienstag dieser Woche veröffentlichten 26 Forscher aus
acht Ländern ein Memorandum, in dem sie die Folgen der
Treibhausgas-Emissionen weitaus dramatischer darstellen als bisher
angenommen. Der Meeresspiegel könnte in knapp 90 Jahren bis zu einem
Meter ansteigen, die Durchschnittstemperatur um bis zu sieben Grad
zunehmen. Deswegen müssen sofort alle Emissionsquellen auf den
Prüfstand, Zeit für Verhandlungen bleibt kaum noch. Die
Landwirtschaft mit knapp 14 Prozent Anteil an der Gesamtemission von
Treibhausgasen trägt vor allem durch die extrem klimaschädlichen Gase
Methan und Lachgas zur Verunreinigung der Atmosphäre bei.
Hauptquellen dieser Gase sind stickstoffhaltige Dünger und intensive
Tierhaltung. Öko-Betriebe verzichten auf künstliche Mineraldünger und
betreiben eine flächengebundene Tierhaltung. Stickstoffbindende
Leguminosen als Zwischenfrüchte und ein gezielter Aufbau der
Humusschicht verbessern zusätzlich die Klimabilanz der Öko-Betriebe.
Doch auch die Öko-Landwirtschaft muss sich weiter entwickeln und
klären, welche Verbesserungen z.B. im Nährstoffmanagement, in der
Züchtung geeigneter Sorten oder bei Bodenbearbeitungsverfahren
notwendig sind.

Ernährungssicherung stark gefährdet

Weltweit hungern nach Angaben der FAO bereits jetzt über eine
Milliarde Menschen, davon die Mehrheit im ländlichen Raum. Sollten
weitere landwirtschaftliche Flächen auf Grund des Klimawandels
verloren gehen, wird die Kurve exponentiell zunehmen. Der
Weltagrarrat mit über 400 Wissenschaftlern forderte bereits letztes
Jahr einen Wandel in der Agrarpolitik hin zu ökologischen, lokal
angepassten Lösungen unter Berücksichtigung sozialer Aspekte. Das
Gießkannen-Prinzip einer so genannten zweiten grünen Revolution mit
mehr Düngemitteln, mehr Pflanzenschutz und mehr Agro-Gentechnik führt
in eine Sackgasse, ist gerade für Kleinbauern nicht finanzierbar und
nicht nachhaltig. "Deshalb sind Forschung, Bildung und Beratung im
Bereich ökologischer Bewirtschaftungsmethoden und im Fairen Handel
unter dem Aspekt des Klimaschutzes massiv zu intensivieren", forderte
Hans Hohenester am Schluss der Delegiertenversammlung.

Naturland fördert den Ökologischen Landbau weltweit und ist mit
über 50.000 Bauern und über 400 Herstellern als Naturland Partner
einer der größten Öko-Verbände. Naturland Bauern wirtschaften in 35
Ländern auf einer Fläche von über 600.000 Hektar mit Schwerpunkt in
Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien.

Originaltext: Naturland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62223
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62223.rss2

Pressekontakt:
Carsten Veller
Tel: 089 898082-31
c.veller@naturland.de


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