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BUND-Delegierte fordern: Industriestaaten müssen beim Weltklimagipfel in Kopenhagen in Vorleistung gehen.

Geschrieben am 22-11-2009

Bad Hersfeld/Berlin (ots) - Zusammen mit Gewerkschaften, Handwerk,
Mittelstand und Kirchen soll der Umwelt- und Naturschutz in
Deutschland gestärkt werden

Zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz in Kopenhagen hat der Bund
für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf seiner
Delegiertenkonferenz im hessischen Bad Hersfeld die Industriestaaten
aufgerufen, noch vor Beginn der Verhandlungen in Vorleistung zu gehen
und sich auf eine Minderung ihrer Klimagase um 40 Prozent bis 2020
festzulegen. Dies müsse unabhängig von verbindlichen Zusagen der
Schwellenländer geschehen, ihre CO2-Emissionen ebenfalls
einschneidend zu senken. Ein Vorangehen der reichen Nationen sei die
letzte Chance, das drohende Scheitern des Kopenhagener Gipfels noch
zu verhindern, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Fest zusagen
müssten die Industriestaaten außerdem genügend Finanzmittel zur
Unterstützung ärmerer Staaten bei der Anpassung an den Klimawandel
und für Technologietransfers. Deutschland müsse dafür jährlich sieben
Milliarden Euro bereitstellen, die EU insgesamt rund 35 Milliarden
pro Jahr. In Kopenhagen dürfe nicht nur eine aus allgemeinen Floskeln
bestehende Absichtserklärung herauskommen.

Kritisch bewerteten die rund 150 BUND-Delegierten bei ihrer
Jahresversammlung die aktuelle Klimapolitik der neuen
Bundesregierung. Es gebe bisher keinen einzigen innovativen
Vorschlag, wie die CO2-Emissionen des Verkehrs oder der
Landwirtschaft reduziert werden sollen. Dem erforderlichen
schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien stünden Planungen von
längeren Laufzeiten für Atommeiler und neue Kohlekraftwerke im Wege.
Bundeskanzlerin Angela Merkel setze auch zu stark auf den sogenannten
Clean-Development-Mechanismus, der es erlaube, sich CO2-Minderungen
über Projekte im Ausland anzurechnen, anstatt sie zuhause zu
erbringen.

Hubert Weiger: "Es darf keinen CO2-Ablasshandel geben. Klimaschutz
fängt vor der eigenen Tür an und darf nicht ins Ausland verlagert
werden. Deshalb werden wir weiter auf eine sichere und
klimaverträgliche Energieversorgung in Deutschland drängen, ohne
gefährliche Atomkraftwerke und ohne klimaschädliche Kohlekraftwerke.
Zukunftsfähig bei uns und überall ist nur eine dezentrale und
erneuerbare Energieversorgung."

In einer Resolution warnten die BUND-Delegierten die
Bundesregierung vor einem Abbau der Standards im Umwelt- und
Naturschutz. Die schwarz-gelbe Koalition habe in ihrem
Regierungsprogramm zwar einige Forderungen der Umweltbewegung
aufgegriffen und die Notwendigkeit des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
stelle nicht einmal mehr die FDP infrage. Positiv werte der BUND auch
das Bekenntnis der Bundesregierung zum Erhalt der Artenvielfalt.
Entscheidend sei jedoch, ob solchen Absichtserklärungen entsprechende
politische Maßnahmen folgten.

"Wenn die Bundesregierung im Natur- und Umweltschutz die Weichen
falsch stellt, werden wir in neuen Bündnissen mit Gewerkschaften,
Handwerk, Mittelstand und Kirchen den Protest dagegen auf die Straße
tragen", sagte Weiger. "Wir werden daran arbeiten, dass die
Antiatombewegung eine Renaissance erlebt und nicht die Atomkraft, wir
treten jenen auf die Füße, die unsere Lebensmittel gentechnisch
verunreinigen wollen und wir werben für ein zukunftsfähiges
Deutschland, dessen Wirtschaft die Umwelt und die natürlichen
Ressourcen schont."

Der BUND hat 16 Landesverbände und ist mit rund 480 000
Mitgliedern, Förderern und Spendern die größte Natur- und
Umweltschutzorganisation in Deutschland. Im kommenden Jahr will der
Verband diese Zahl auf 500 000 steigern.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Dr. Norbert Franck,
Leiter der BUND-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Tel. 030-27586-489/-425, in Bad Hersfeld Mobil: 0178-4591528 bzw.
Rüdiger Rosenthal,
in Bad Hersfeld Mobil: 0171-8311051,
Email: presse@bund.net,
www.bund.net


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