(Registrieren)

LVZ: Steinbach-Streit: Vertriebene Schlesier attackieren Westerwelle

Geschrieben am 20-11-2009

Leipzig (ots) - Leipzig. Im Streit um die Besetzung des
Stiftungsrates der Gedenkstätte "Flucht, Vertreibung, Versöhnung"
erhält die Vertriebenen-Chefin Erika Steinbach klare Unterstützung
durch die vertriebenen Schlesier. "Es ist eine beschämende Sache, wie
mit Frau Steinbach derzeit umgegangen wird. Die Vertriebenen haben
auch ihre Würde, aber zur Zeit werden wir nicht gut behandelt", sagte
der Bundesvorsitzende der Schlesischen Landsmannschaft Rudi Pawelka
der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). In diesem
Zusammenhang attackierte Pawelka Bundesaußenminister Guido
Westerwelle (FDP). "Herr Westerwelle will sich leider auf Kosten der
Vertriebenen profilieren und als großer Versöhner mit Polen feiern
lassen. Doch mit vorauseilendem Gehorsam kann keine deutsche
Außenpolitik gelingen. So macht man sich zum Spielball der Interessen
anderer Länder", kritisierte Pawelka. Der neue Außenminister habe
sich ohne Not auf sein hartes Nein zu Erika Steinbach voreilig
festgelegt. "Von polnischer Seite ist dieser Verzicht zuletzt gar
nicht mehr gefordert worden."

Die Schlesische Landsmannschaft sieht jetzt die Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) in der Pflicht, zügig eine Entscheidung zu
treffen. Eine Denkpause bis nach Weihnachten, wie zuletzt von
Vertriebenen-Chefin Steinbach angeregt, hält Pawelka für nicht
machbar: "Eine solch lange Hängepartie nutzt niemanden." Der
Schlesier-Landsmannschafts-Chef vermutet, dass es bereits eine Zusage
Merkels an die Polen gebe. "Vielleicht hat man aber auch auf
polnischer Seite längst eingesehen, dass sie sich mit ihrem strikten
Nein zu Frau Steinbach nur selber schaden."

Einen Austritt des Bundes der Vertriebenen aus der Stiftung als
Konsequenz der Ausbootung Steinbachs hält Pawelka dagegen noch für
verfrüht. "Im Moment sehe ich darin keinen Sinn, den Rückzug als
Verband anzutreten." Vielmehr sei wichtig, Geschichte weiter
aufzuarbeiten. "Gräben, die auf beiden Seiten zugeschüttet werden,
reißen bald wieder auf, auch das zeigt der aktuelle Streit. Beide
Seiten haben da noch viel Arbeit vor sich." Allerdings verlangt
Pawelka auch von polnischer Seite ein Zeichen der Versöhnung. "Das
wäre einfach möglich bei der Beutekunst. Die Rückgabe aus dem Besitz
der Stiftung preußischer Kulturbesitz steht bereits im
Nachbarschaftsvertrag von 1991 drin. Da ist bis heute nichts
passiert, da weigert sich die polnische Seite einfach."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

238085

weitere Artikel:
  • Solms: Verschärfte Haftung in Finanzwirtschaft möglich Bonn (ots) - Als eine Konsequenz aus der Finanzkrise hält der FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms schärfere Haftungsregeln in der Finanzwirtschaft für möglich. In der PHOENIX-Sendung FORUM WIRTSCHAFT (Ausstrahlung Sonntag, 22. November, 13 Uhr) sagte er: "Es sind gigantische Risiken eingegangen worden und gehaftet haben zum Schluss die Steuerzahler. Und dieses Prinzip kann so nicht bestehen bleiben. Wir müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die diese Entscheidungen treffen, auch für die Konsequenzen ihrer Entscheidungen einstehen müssen. mehr...

  • Kannegießer rechnet nicht mit schneller Erholung in Metallbranche / Vassiliadis: Verlieren Produktion und Dienstleistungen, wenn wir nicht aufpassen Bonn (ots) - Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegießer, rechnet für seine Branche nicht mit einer schnellen Erholung. In der PHOENIX-Sendung FORUM WIRTSCHAFT (Ausstrahlung Sonntag, 22. November, 13 Uhr) sagte Kannegießer, er freue sich über die aktuellen Wachstumsraten und "dass es wieder ein bisschen in Bewegung kommt". Wie lange und wie dauerhaft dies sei, wisse man aber nicht. "Wir rechnen für unsere Industrie zumindest damit, dass wir in einigen Bereichen die Bodenbildung erreichen. Aber wir wissen, dass mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Richard von Weizsäcker kritisiert EU-Personalentscheidungen Köln (ots) - Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker hat die Auswahl der obersten EU-Repräsentanten scharf kritisiert. Die Personalentscheidung sei Ausdruck der gegenwärtigen Lage der EU. Dort fehle "seit Jahr und Tag eine hinreichendentschlossene Übereinstimmung maßgeblicher Mitglieder zur Stärkung der europäischen Stimme. Das ist aber bitter nötig" sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Notwendig sei, "dass wir mit Entschlossenheit zur Einstimmigkeit zu Europa festen Boden unter den Füßen kriegen." Der mehr...

  • WAZ: Özdemir kritisiert EU-Besetzung Essen (ots) - Der Parteichef der Grünen, Cem Özdemir, hat im Interview mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstag-Ausgaben) die Besetzung der neuen EU-Spitzenposten mit dem belgischen Premierminister Herman Van Rompuy und der britischen EU-Handelskommissarin Catherine Ashton heftig kritisiert. "Die Staats- und Regierungschefs konnten sich leider nicht durchringen, starke und bekannte Persönlichkeiten an die EU-Spitze zu setzen, die über Ausstrahlungskraft in Europa und darüber hinaus verfügen", sagte der Parteichef der Grünen, mehr...

  • Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit unterstützt Bildungsstreik Berlin (ots) - Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) unterstützt die aktuellen Streiks der Studierenden. Gerade für Studierende der Sozialarbeit sind die Studiengebühren eine kaum zu schaffende Belastung: Notwendige Praktika sind in den Ferienzeiten, so dass für Ferienjob zuwenig Zeit bleibt. Bereits bisher führte das Studium für Sozialarbeiter finanziell gesehen zu einer negativen Bilanz. Sozialarbeit gilt als einer der am geringsten bezahlten akademischen Berufe. Wer als Abiturient eine Lehre bei einer Bank macht, wird mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht