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INKOTA fordert beim Welternährungsgipfel: Bundesregierung muss Ausverkauf von Afrika stoppen

Geschrieben am 17-11-2009

Rom (ots) - Nach dem Scheitern des Welternährungsgipfels in puncto
"land grabbing" fordert das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk
die deutsche Bundesregierung auf, entschieden gegen die
verantwortungslosen Landkäufe in Entwicklungsländern vorzugehen.
Transnationale Konzerne, reiche Staaten und Investmentfonds reißen
Hungernden buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Da sich der
Gipfel in Rom als Farce abzeichnet, muss die Bundesregierung jetzt
schnellstens im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit auf
die drohende Katastrophe reagieren.

Angesichts von über einer Milliarde Hungernden weltweit ist die
unverbindliche Gipfelerklärung der internationalen
Staatengemeinschaft ein Skandal. Die Landkäufe werden beim
Welternährungsgipfel vor allem von zivilgesellschaftlichen Vertretern
lautstark beklagt - während die meisten Regierungsvertreter das
Problem umgehen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat allerdings
betont, dass das "land grabbing" gegenwärtig ein Kernproblem ist.
INKOTA nimmt die Ministerin beim Wort und fordert ein entschlossenes
Vorgehen: "Der Welternährungsgipfel ist eine vertane Chance. Die
Staatengemeinschaft hätte ein Zeichen gegen den Ausverkauf von Afrika
setzen müssen. Die neue Bundesregierung muss jetzt beweisen, dass sie
über entwicklungspolitischen Sachverstand verfügt", sagt Evelyn Bahn
von INKOTA.

Der fehlende Zugang zu Land ist für viele Menschen in
Entwicklungsländern eine der Hauptursachen für Hunger und Armut. In
den vergangenen zwei Jahren haben transnationale Konzerne, reiche
Staaten und Investmentfonds etwa 33 Millionen Hektar Ackerland vor
allem in Asien und Afrika erworben. Die lokale Bevölkerung wird in
die Vertragsverhandlungen mit den Investoren nicht einbezogen und
verliert durch das "land grabbing" oftmals ihr Land.

Die Welternährungsorganisation (FAO) möchte der Problematik mit
einem Verhaltenskodex entgegenwirken. Nach Angaben der FAO wird der
Konsolidierungsprozess für einen entsprechenden Kodex jedoch
mindestens ein Jahr dauern. "Bis dieser Prozess abgeschlossen ist,
werden Jahre vergehen, weitere Millionen Hektar Land verkauft und
Tausende Menschen von ihrem Land vertrieben sein. Es muss jetzt
schnell gehandelt und ein vorläufiges Moratorium für großflächige
Landkäufe verhängt werden", fordert Bahn.

INKOTA ist das größte globalisierungskritische Netzwerk im Osten
Deutschlands und arbeitet seit vier Jahren schwerpunktmäßig zu Fragen
der Welternährung. Das Netzwerk hat über 10 000 Unterstützer und mehr
als 20 Mitgliedsorganisationen.

Originaltext: INKOTA-netzwerk e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70663
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70663.rss2

Pressekontakt:
in Rom:
Evelyn Bahn (Referentin für Welternährung),
Tel.: 0177 - 32 43 408, E-Mail: bahn@inkota.de

in Berlin:
Arndt von Massenbach (Geschäftsführer),
Tel.: 0177 287 27 68
www.inkota.de


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