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LVZ: Automobilverbände lehnen holländische Kilometer-Steuer für Deutschland strikt ab

Geschrieben am 16-11-2009

Leipzig (ots) - Leipzig. Die deutschen Automobilverbände lehnen
die in Holland geplante Umstellung der KFZ-Steuer auf eine
kilometerabhängige Steuer strikt ab. "Das ist kein Modell für
Deutschland. Mit der Mineralöl-, Mehrwert- und KFZ-Steuer werden rund
50 Milliarden Euro eingenommen, das reicht mehr als aus, wenn man
damit zweckgebunden den Straßenverkehr in Deutschland ordentlich
ausstattet", sagte der Sprecher des Automobilverbandes AvD Albrecht
Trautzburg der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe). Mit der
Mineralölsteuer würden zudem Vielfahrer bereits jetzt bestraft. "Wir
brauchen also kein neues ökologisches Lenkungsinstrument. Es ist
überflüssig, mit der Mineralölsteuer haben wir bereits ein
Instrument." Mit einer Kilometersteuer würden Bewohner ländlicher
Gebiete klar benachteiligt, bei denen es kein engmaschiges Netz des
öffentlichen Personennahverkehr gibt. "Das ist ganz klar eine
Diskriminierung dieser Bewohner, die vorwiegend auf ihr Auto
angewiesen sind", so Trautzburg.

Auch vom ADAC kommt strikte Ablehnung. "Eine PKW-Benutzungsgebühr,
egal in welcher Form, ist nicht akzeptabel. Auch wenn man Autofahrern
immer eine scheinbare Gerechtigkeit verkaufen will, überwiegen doch
ganz klar die Nachteile", sagte ADAC-Sprecher Jürgen Albrecht der
Zeitung. Neben der erneuten Abzocke von Autofahrern sieht der ADAC
vor allem "riesige Probleme" beim Datenschutz. "Es ist völlig
abwegig, dass der Privatverkehr mit 42 Millionen Autos in Deutschland
in diesem Ausmaß überwacht wird. Es geht den Staat überhaupt nichts
an, wo ich mein Auto hin bewege", so Albrecht. Der ADAC empfiehlt,
zunächst einmal abzuwarten, wie sich die erst in diesem Jahr
geänderte KFZ-Steuer bewährt. "Wir haben mit der Energiesteuer
bereits einen sinnvollen Anreiz für Autokäufer, sich für ein
spritsparendes Auto zu entscheiden und damit ihren Beitrag zum
Umweltschutz zu leisten", so Albrecht.

Spott kommt vom Autofahrerverband "Mobil in Deutschland". "Das ist
eine typische Schnapsidee aus einem Land, das selber keine Autos
herstellt. Bei der Autofahrer-Schikane sind die Holländer schon immer
Vorreiter gewesen", so Verbandschef Michael Haberland. Für
Deutschland sei diese Idee absurd. "Deutsche Autofahrer haben mit
ihren Steuern bereits die Autobahnen bezahlt. Mit einer
Kilometersteuer würden sie für eine Leistung, die sie bereits bezahlt
haben, nochmals zur Kasse gebeten. Das ist doppelte Abzocke." Besser
sei es, ernsthaft über eine PKW-Maut nachzudenken, wenn es um die
Finanzierung neuer Straßen oder den Straßenunterhalt gehe. "Aber nur,
wenn im Gegenzug die KFZ-Steuer und besonders die Öko-Steuer
gestrichen wird", so Haberland.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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