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Neue Westfälische: Protestwelle an Hochschulen Studium Bolognese BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 12-11-2009

Bielefeld (ots) - Langsam, aber allmählich endet die Zeit, da sich
die Jugend der Generation Kohl angepasst und fleißig durchs Leben zu
schlängeln versuchte. Vornehmlich der akademische Nachwuchs hatte
lange die Losung für bare Münze gehalten, wonach jeder seines Glückes
Schmied sei. Inzwischen mussten und müssen immer mehr die Erfahrung
machen, dass dies ein Trugschluss war oder Gaukelei. Mit noch so
guten Examensnoten enden immer mehr als Dauer-Praktikanten. Sie
leisten beste Arbeit unter dem Hartz-IV-Satz. Generation Praktikum
nennt man diese Gruppe.
Das ist ein europäisches Phänomen. Und europäische Vorgaben und
Beschlüsse sind es auch, die langsam, aber stetig das Fass zum
Überlaufen bringen. Der Bologna-Prozess der Vereinheitlichung der
Studienabschlüsse war nötig und sinnvoll. Die Ausführung aber ist
miserabel geraten - in nahezu allen europäischen Staaten. Das erklärt
auch die Woge des Protests, der immer mehr Hochschulen in immer mehr
Staaten erreicht. Das Rad zurückdrehen aber wollen die wenigsten.
Denn diese Generation der Studierenden denkt weit realistischer, als
Politiker glauben und selbst handeln.
Ein Beispiel nur. In NRW wird über Lehrermangel geklagt und
gleichzeitig ein verschärftes Lehrerausbildungsgesetz in Kraft
gesetzt. Doch schon heute ist die Zahl der Studienabbrecher eklatant
hoch. Gelänge es, sie nur zu halbieren, stünden bis zu 2.000
zusätzliche Lehrer zur Verfügung.
Natürlich kann die Besetzung von Unis nicht das letzte Wort sein und
zum Dauerzustand werden. Darum gilt es, einen Dialog aufzunehmen. Da
müssen sich auch Rektoren stellen und gegebenenfalls auch ihre Zwänge
und Zweifel erläutern. Das lässt sich ebenso kurzfristig organisieren
wie ein Einsatz der Polizei. Der wäre eine verzichtbare Innovation in
40 Jahren Universität Bielefeld.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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