(Registrieren)

Glücksspielstaatsvertrag: Bundesländer schnüren millionenschwere Rettungspakete für Lottoannahmestellen

Geschrieben am 12-11-2009

Hamburg (ots) - Sinkender Lottoumsatz gefährdet Kioske

- Deutscher Lottoverband warnt vor dem Ruin des deutschen Lottos

Den Lottoannahmestellen steht das Wasser bis zum Hals. Die
staatliche nordrhein-westfälische Lottogesellschaft Westdeutsche
Lotterie GmbH & Co. OHG und das hessische Finanzministerium haben
daher beschlossen, die seit Inkrafttreten des
Glücksspielstaatsvertrages am 01.01.2008 rapide sinkenden Einnahmen
der Annahmestellen aus dem Verkauf von Lotto, Lotterien und Oddset
durch eine Erhöhung der Provisionen zumindest teilweise aufzufangen.

In NRW erwirtschaftet jede zweite der 3.694 Annahmestellen nur
noch einen Wochenumsatz von unter oder knapp über 5.000 Euro. Von der
daraus resultierenden Netto-Provision von 327,50 Euro kann kein
Kioskbesitzer leben, zumal derzeit auch die Tabakwaren- und
Zeitschriftenverkäufe sinken. Die staatliche Unterstützung, die das
Sterben der kleineren Kioske jetzt verhindern soll, ist auf zwei
Jahre befristet. Dann läuft zum 31.12.2011 der
Glücksspielstaatsvertrag aus. Schleswig-Holstein will das hoch
umstrittene Gesetzeswerk sogar schon früher kündigen, andere
Bundesländer überlegen, diesem Beispiel zu folgen.

Mit Einführung des Staatsvertrages brachen, wie von
Wirtschaftsexperten prognostiziert, die Einnahmen der Länder aus dem
staatlichen Glücksspiel um 30 Prozent ein, nicht zuletzt durch das
Internetverbot für Lotterien und die massiven Vertriebs- und
Werbebeschränkungen. Während der Umsatz der staatlichen Lotterien um
mehr als zwei Milliarden Euro zurückging, stiegen die Bruttoeinnahmen
im gewerblichen, vom Staatsvertrag nicht geregelten Automatenspiel um
den gleichen Betrag. "Die jüngsten Zahlen belegen, dass Lotto noch
schneller als befürchtet aus der öffentlichen Wahrnehmung
verschwindet", so Norman Faber, Präsident des Deutschen
Lottoverbandes. "Wenn die Politiker nicht schnellstens gegensteuern,
wird die Spielfreude unwiederbringlich in unkontrollierbare Grau- und
Schwarzmärkte kanalisiert." Mit der Provisionserhöhung dokumentieren
jetzt auch die größten Befürworter des Glücksspielstaatsvertrages das
völlige Scheitern des in zahllosen Gerichtsverfahren angegriffenen
Gesetzes. "Die jetzt beschlossene Erhöhung um 0,7 Prozent kostet
allein Westlotto einen zweistelligen Millionenbetrag pro
Geschäftsjahr. Diese Gelder werden dem Landeshaushalt und in Folge
den Förderprojekten schmerzlich fehlen", warnt Faber. "Die erwartete
und jetzt von den staatlichen Lottogesellschaften eingeräumte
existenzielle Bedrohung für Lotto ist hausgemacht. Die aktuelle
Lotto-Krise ist einzig und allein Folge des
Glücksspielstaatsvertrages und nicht etwa der allgemeinen
Konjunkturschwäche oder ausbleibender Mega-Jackpots. Wenn jetzt mit
teurem Geld wider besseren Wissens letztlich der umstrittene
Staatsvertrag subventioniert wird, wirft das auch haftungs- und
gesellschaftsrechtliche Fragen auf."

Der Deutsche Lottoverband fordert, das generelle Verbot von
Lotterien im Internet und die unverhältnismäßigen Werbebeschränkungen
für 'Lotto 6 aus 49' und Lotterien schnellstmöglich aufzuheben. "Wir
müssen das deutsche Lotto retten, bevor es endgültig zu spät ist",
appelliert Faber.

Hinweis:

Ein Interview mit Herrn Faber zu diesem Thema bieten wir Ihnen
gern an.

Originaltext: Deutscher Lottoverband (DLV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63869
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63869.rss2

Pressekontakt:
Deutscher Lottoverband
040 - 89 00 39 69
info@deutscherlottoverband.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

236494

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Wirtschaftsweise sagen für 2010 Staatsdefizit von 125 Milliarden Euro voraus Düsseldorf (ots) - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung schätzt das gesamtwirtschaftliche Defizit für 2010 auf 125 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das geht aus dem neuesten Gutachten des Expertengremiums hervor, das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Das Gutachten soll morgen der Bundesregierung überreicht werden. Die fünf Weisen, wie die Wirtschaftsprofessoren des Rats auch genannt werden, machen für das Rekorddefizit die mehr...

  • Lebenshilfe setzt Signal in der Bildungspolitik / Mehr als 370 Teilnehmer bei Fachtagung "Eine Schule für alle" vom 12. bis 14. November im Sheraton Offenbach Hotel mit Experten, Eltern und Lehrern Offenbach (ots) - Das Thema treibt sie alle um - Eltern, Fachleute, Lehrer. Wie soll die Schule der Zukunft aussehen? Wie wird man unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder gerecht? Schüler mit und ohne Behinderung, Mädchen und Jungen unterschiedlicher Herkunft, Religion - sie alle sollen gemeinsam - und wohnortnah - unterrichtet werden. Die Idee der inklusiven Bildung ist nicht zuletzt durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt. Ein deutliches Signal setzt deshalb mehr...

  • Müller: Rente mit 67 ist alternativlos Berlin (ots) - Zu der vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier geforderten Überprüfung der Rente mit 67 erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Stefan Müller: Unser Ziel muss sein, das Rentenversicherungssystem langfristig zu stabilisieren und generationengerecht zu erhalten. Daher gilt: mit der erfreulicherweise höheren Lebenserwartung müssen die Menschen auch länger arbeiten. Wir haben es daher immer begrüßt, dass die ehemaligen SPD-Bundesarbeitsminister Franz Müntefering mehr...

  • Der Tagesspiegel: Verwaltungsgericht Bayreuth bestätigt Verbot von NPD-Aufmarsch in Wunsiedel / Gedenkmarsch für verstorbenen Jürgen Rieger sei "Ersatz- oder Tarnveranstaltung" zum Gedenken an Rudolf Berlin (ots) - Berlin/Bayreuth - Das Verwaltungsgericht Bayreuth hat nach Informationen des Tagesspiegels das Verbot der für Sonnabend geplanten Demonstration der NPD im fränkischen Wunsiedel bestätigt. Das Landratsamt hatte den "Gedenkmarsch" für den Ende Oktober verstorbenen NPD-Vizechef Jürgen Rieger untersagt, da eine Ersatzveranstaltung für den seit 2005 verbotenen Marsch zur Erinnerung an den ehemaligen Stellvertreter Hitlers in der NSDSAP, Rudolf Heß, zu erwarten sei. Heß liegt in Wunsiedel begraben. Das Verwaltungsgericht Bayreuth mehr...

  • Wahl der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Berlin (ots) - Die Pressestelle der CDU/CSU-Bundestagsfraktion teilt mit: In der heutigen Sitzung des CDU-Teils wurden nachfolgende stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt: Dr. Günter Krings MdB, für den Bereich Recht, Innen, Sport, Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler mit 174 Stimmen (96 %) Dr. Michael Fuchs MdB, für den Bereich Wirtschaft, Mittelstand, Tourismus, Petitionen mit 171 Stimmen (94 %) Dr. Michael Meister MdB, für den Bereich Haushalt, Finanzen, Kommunalpolitik mit 187 Stimmen (99 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht