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Ketten und Sandsäcke gegen Bagger und Entwässerungsgräben / Greenpeace-Aktivisten schützen Urwald in Indonesien

Geschrieben am 12-11-2009

Riau, (Sumatra/Indonesien) (ots) - 12.11. 2009 - 40
Greenpeace-Aktivisten haben in Indonesien gegen die großen Palmöl-,
Zellstoff- und Papierproduzenten des Landes demonstriert. Auf der
Kampar Halbinsel in der Provinz Riau haben sie sich an Maschinen
gekettet, mit denen dort der Urwald gerodet wird. Der Grund: Für neue
Plantagen zerstören multinationale Konzerne wie April und Sinar Mas
großflächig den Urwald. Die Rohstoffe landen auch in Produkten, die
auf dem deutschen Markt verkauft werden. Palmöl wird in Lebensmitteln
und Kosmetika verwendet, zur Stromerzeugung in Kraftwerken verfeuert
und landet als Agro-Diesel im Tank.

"Die Zerstörung der indonesischen Urwälder ist eine Katastrophe
für das globale Klima. Die bis zu 20 Meter mächtigen Torfböden
speichern gigantische Mengen Kohlenstoff, pro Hektar mehr als alle
anderen Ökosysteme der Welt", sagt Corinna Hölzel, Waldexpertin von
Greenpeace vor Ort in Indonesien. "Sind die Urwälder zerstört, wird
CO2 freigesetzt, was den Klimawandel zusätzlich anheizt." Indonesien
ist weltweit der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen nach
China und den USA. Seit 1950 wurden in Indonesien 74 Millionen Hektar
Urwald vernichtet, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Die
Zerstörung der indonesischen Torfwälder führt auch zum Aussterben
bedrohter Tierarten wie dem Orang Utan, dem Sumatra Tiger oder dem
Dschungeladler.

Im Vorfeld des Klimagipfels in Kopenhagen hat Greenpeace deshalb
ein Wald- und Klimacamp in der Provinz Riau eingerichtet. 60
Aktivisten aus 15 Ländern unterstützen die lokale Bevölkerung beim
Schutz einer der letzten Urwälder in der Region. Gemeinsam bauen sie
Dämme aus Holzpfählen und Sandsäcken, die das weitere Entwässern des
Urwaldbodens aufhalten sollen. Das Wasser in den von den
Plantagenbetreibern angelegten Drainagekanäle wird gestaut. Dadurch
kann der Wasserspiegel des Torfbodens wieder auf das natürliche und
für den intakten Urwald notwendige Niveau erhöht werden. Bedroht sind
die Urwälder vor allem durch zwei Großkonzerne: Sinar Mas, der größte
indonesische Palmölproduzent mit den am weitestgehenden
Expansionsplänen in unberührte Urwaldgebiete sowie April, der
zweitgrößte indonesische Papier- und Zellstoffproduzent, der für
illegale Rodungen und Entwässerung von besonders tiefen Torfböden
verantwortlich ist.

Urwaldschutz ist auch ein wichtiges Thema bei der
UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen. Damit es dort ein ein
Klimaabkommen geben kann, müssen die reichen Industrienationen mehr
Geld zum Schutz des Klimas an die Entwicklungsländer zahlen.
Greenpeace fordert von den Industrieländern, jährlich 110 Milliarden
Euro für den Kampf gegen den Klimawandel und für Urwaldschutz
bereitzustellen. Für Deutschland bedeutet dies einen Anteil von
sieben Milliarden Euro. Notwendig ist ein Urwaldfonds, mit dem die
Einrichtung von Schutzgebieten, Monitoringprogramme und alternative
Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung finanziert werden
können.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Corinna Hölzel, zurzeit
in Indonesien, Tel. +49-171-8787833 oder Pressesprecher Björn Jettka,
Tel. 0171-8780 778.
Bilder vom Camp erhalten Sie unter 040-30618 377, tv-material als
download vom ftp-server unter 0172-2435 191. Internet:
http://blog.greenpeace.de/author/choelzel/
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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