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Bundeskanzlerin Angela Merkel zu 20 Jahre Maueröffnung im ARD-Morgenmagazin: "DDR war Unrechtsstaat" - "Deutsche Einheit bleibt der glückliche Moment in der Deutschen Geschichte"

Geschrieben am 09-11-2009

Köln (ots) -

Sperrfrist: 09.11.2009 05:30
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Anlässlich des 20. Jahrestages der Maueröffnung am 09. November
2009 erinnert sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem
Interview mit Hauptstadt-Korrespondent Werner Sonne für das
ARD-Morgenmagazin (Das Erste, 09.11.09, 05.30 bis 09.00 Uhr) an den
historischen Moment: "Ja, ich hatte eine Ahnung, weil ich die Worte
von Herrn Schabowski im Fernsehen gehört hatte und sich darin
andeutete, dass am Abend des 9. November noch etwas passieren konnte.
Und ich bin dann nach der Sauna auf der Bornholmer Straße Richtung
Westen gegangen. Tja, man war sprachlos und glücklich. Das waren
eigentlich die beiden Impulse und Gefühle." Wobei Merkel nicht sofort
daran gedacht habe, dass die deutsche Einheit sehr schnell kommen
würde.

"Es gab Menschen, die sehr an einen sogenannten dritten Weg
geglaubt haben. Ich habe da nicht so richtig dazu gehört, aber ich
hatte mir auch keine konkreten Pläne über die Gestaltung der
Deutschen Einheit gemacht, sondern man ist in diese Entwicklung
hineingeraten." Mit der totalen Öffnung der Grenzen sei im Grunde
auch die schnelle Deutsche Einheit angelegt gewesen. Sie glaube, dass
bei den allerallermeisten das Glücksgefühl, dass es die Deutsche
Einheit gibt, überwiege. "Es bleibt der glückliche Moment der
Deutsche Geschichte," sagte die Bundeskanzlerin.

Rückblickend sagte Merkel: "Die DDR ist auf Unrecht gegründet, sie
ist nicht aus freien Wahlen entstanden, sie hatte keine
Meinungsfreiheit, sie hatte keine Religionsfreiheit." Was hinter
dieser Debatte aber stecke, sei, dass es neben dem Unrechtsstaat DDR
das persönliche Leben von 16 Millionen Menschen gab, das sich dadurch
ausgezeichnet habe, "dass die allermeisten anständig waren, dass sie
versucht haben unter widrigen Lebensbedingungen gute Freunde, gute
Kameraden zu sein, gute Nachbarn zu sein, gute Familien, Väter und
Mütter zu sein." Dieser Punkt ginge immer ein wenig unter in der sehr
abstrakten Diskussion über das Staatsgefüge. "Menschliches Leben ist
immer viel mehr als nur staatliches Leben," so Merkel weiter.

"Natürlich haben wir viele blühende Landschaften, inzwischen sind
Dinge geschehen, die haben wir überhaupt nicht für möglich gehalten."
In den neuen Bundesländern gebe es trotzdem immer noch eine doppelt
so hohe Arbeitslosigkeit. Deshalb sei der Solidarpakt bis 2019 hin
angelegt. "Deshalb werden wir auch bei der Arbeitsmarktpolitik immer
wieder auf die besonderen Gegebenheiten der neuen Bundesländer
Rücksicht nehmen. Die Deutsche Einheit ist noch nicht vollendet. Wir
sollten auch die Bedürfnisse der Erneuerung in den alten
Bundeländern, nicht gegen das, was in den neuen Bundesländern
passiert, ausspielen. Sondern wir müssen natürlich Investitionen in
allen Bereichen Deutschlands hinbekommen. Dennoch bleiben
strukturelle Unterschiede zwischen Ost und West bestehen und an denen
müssen wir ansetzen, wenn wir die Angleichung oder die Schaffung
gleichwertiger Lebensverhältnisse hinbekommen wollen."

Merkel zeigt sich optimistisch, dass es viele Menschen gebe, die
sich ausgesprochen freuten, dass die junge Generation zwischen Ost
und West viel weniger unterscheide. "Und das ist das, was wir
verstärken müssen".

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, annette.metzinger@wdr.de
0172 253 79 62


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