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Kopenhagener Klimagipfel muss zum Erfolg geführt werden. In Barcelona fehlten ausreichende Zusagen der Industriestaaten

Geschrieben am 06-11-2009

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht das Zustandekommen eines verbindlichen
Klimaschutzabkommens in Kopenhagen weiter infrage gestellt. Bei den
heute in Barcelona zu Ende gegangenen letzten Vorverhandlungen zur
Weiterführung des Kyoto-Vertrages habe sich leider nur wenig bewegt.
Die bisher vorliegenden Zusagen der Industriestaaten, ihren
Kohlendioxidausstoß um maximal 23 Prozent zu verringern, genügten
nicht, um das angestrebte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf
höchstens zwei Grad Celsius auch tatsächlich zu erreichen. Es fehle
außerdem weiter das klare Bekenntnis der reichen Länder zur
Finanzierung von Umweltschutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien an
den Klimawandel in den Entwicklungsländern.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Barcelona hat den Druck auf die
Verhandelnden zwar erhöht und die Dringlichkeit von mehr Klimaschutz
wieder in den Fokus der Politik gerückt. Aber das Gesamtergebnis ist
leider äußerst dünn. Kein einziger Industriestaat setzt auf den
erforderlichen hundertprozentigen Ausbau der erneuerbaren Energien.
Stattdessen werden auch in Deutschland Dutzende neue Kohlekraftwerke
geplant, wird die Ausbeutung fossiler Ressourcen in großem Stil
vorangetrieben und in den Klimaschutz gefährdende Industrieprojekte
im Süden investiert. Der globale Klimaschutz wird scheitern, wenn
neue Öl- und Gaspipelines gebaut werden, Atomkraftwerke länger laufen
und sich die Industrie weiter aus ihrer Verantwortung stiehlt."

Für einen wirksamen Klimaschutz müssten die Industriestaaten ihre
CO2-Emissionen bis 2020 um 45 Prozent im Vergleich zu 1990
reduzieren. Wenn jedoch der Industrie erlaubt werde, sich mit
teilweise fragwürdigen Klimaschutz-Projekten in Entwicklungsländern
im Rahmen des so genannten Clean-Development-Mechanism (CDM) von
Klimaschutzverpflichtungen im eigenen Land freizukaufen, gehe der
Anreiz verloren, zuhause die Emissionen ausreichend zu senken. Auch
die schwarz-gelbe Bundesregierung setze zu sehr auf CDM-Projekte und
weiche damit ihre eigenen Klimaschutzziele auf. Stattdessen gehörten
der ambitionierte Ausbau erneuerbarer Energien, die umfassende
Anwendung von Energiesparmaßnahmen und die Abschaffung ökologisch
nachteiliger Subventionen in Höhe von rund 40 Milliarden Euro pro
Jahr auf die politische Agenda.

Weiger begrüßte die Überlegungen von Bundeskanzlerin Angela
Merkel, zum Weltklimagipfel nach Kopenhagen zu reisen und forderte
sie auf, US-Präsident Barack Obama ebenfalls dazu zu bewegen: "Den in
Barcelona anwesenden Beamten fehlte das politische Mandat, die
bislang schwachen Zusagen der Industriestaaten zu erweitern. Nach
Kopenhagen müssen die Staatschefs reisen, damit die notwendigen
Entscheidungen zum weltweiten Klimaschutz getroffen werden können.
Wenn es darauf hinausläuft, dort lediglich eine politische
Absichtserklärung zu verabschieden, droht die Fortsetzung des
Kyoto-Abkommens zu scheitern."

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
In Barcelona Antje von Broock, BUND-Klimaexpertin:
Mobil: 0049173-6071601 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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