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Rheinische Post: Opel - Ohrfeige für die Populisten

Geschrieben am 04-11-2009

Düsseldorf (ots) - von Sven Gösmann

In einer lauen Maiennacht ging strahlend hell der Stern des
früheren Wirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg auf. Als
einziger in einer Koalitionsrunde von CDU, CSU und SPD sprach er sich
für eine Insolvenz des Autobauers Opel aus, um möglichst viel von dem
Unternehmen zu retten und den Steuerzahler vor einem Abenteuer mit
ungewissem Ausgang zu bewahren. Guttenberg bot sogar den Rücktritt
an. Die Kanzlerin lehnte ab, versetzte den Skeptiker aber nach der
Wahl ins Verteidigungsressort. Merkel, ihr damaliger Vizekanzler
Steinmeier und aktuell Ihrer Majestät loyaler Oppositionsführer,
NRW-Ministerpräsident Rüttgers, sein hessischer Amtskollege Koch und
viele mehr gaben sich lieber der Illusion hin, man könne Opel einen
Neustart mit russischem Geld und österreichischem Partner
ermöglichen. Dass in der Politik wenig Wirtschaftskompetenz zu Hause
ist, wurde selten so augenfällig wie im Fall Opel. Dass man
Hilflosigkeit gern mit Geld und markigen Worten kaschiert, auch.
Nun sind sie alle blamiert: Merkel - eben noch in Washington
gefeiert, jetzt peinlich ahnungslos. Rüttgers und Koch, die zu viel
versprachen. Steinmeier, der vor den Malochern den Unbeugsamen mimte.
Bleibt - wahrscheinlich vergeblich - zu hoffen: Dass die Populisten
von gestern bei ihren Besuchen ab heute vor den Werkstoren klüger
reden und handeln.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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