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Lernen ist nicht nur Schülersache / Mitarbeiter der Schule Schloss Salem definieren Ziele für guten Unterricht

Geschrieben am 03-11-2009

Salem (ots) - Während im Rest des süddeutschen Ländles Schüler und
Lehrer in die wohlverdienten Herbstferien aufbrachen, versammelten
sich die Lehrer des renommierten Internats Schule Schloss Salem am
Sitz der Unterstufe auf Burg Hohenfels, um drei Tage intensiv über
das Kerngeschäft jeder pädagogischen Institution zu diskutieren.

In zehn Arbeitsgruppen wurden Ziele und Merkmale guten Unterrichts
erörtert, in der gemeinsamen Diskussion verdichtet und schließlich im
Plenum abgestimmt:

1. Die Werteerziehung hat in Salem höchsten Stellenwert.
2. Lernen ist ein lebenslanger individueller Prozess, der bei der
Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ansetzt und auf
konkrete Handlungen abzielt.
3. Lehrende und Lernende verantworten den Lernprozess und
gestalten ihn aktiv.
4. Motivierte und motivierende Lehrerpersönlichkeiten geben dem
Unterricht eine anregende, abwechslungsreiche Form.
5. Den Lernenden sind Ziele und Struktur des Unterrichts
transparent, sie erreichen fachliche, methodische und soziale
Kompetenz.
6. Lehrende und Lernende übernehmen Verantwortung für ihre
Lernumgebung sie finden im Unterricht Platz, ihre Kreativität
zu entfalten.
7. Lehrende und Lernende kennen ihre Stärken und Schwächen und
arbeiten an diesen. Sie geben und erhalten konstruktive
Rückmeldungen.

Im Bewusstsein, dass Erfolg nicht an Thesen, sondern an Taten
gemessen wird, stehen die Mitarbeiter nun vor der Herausforderung,
die Verbindlichkeit ihres Beschlusses zu sichern - gegenüber den
Lernenden nicht weniger als für sich selbst. Das ist die eigentliche
Aufgabe, und sie begann mit dem ersten Schultag nach den
Herbstferien.

Mitgestaltet und begleitet wurde die Tagung von "critical friends"
aus der pädagogischen Szene Deutschlands. Einer kam sogar aus Kanada
nach Salem; Jim Cohn, Chief Academic Officer der Quest University hat
seine Eindrücke und Erkenntnisse am Ende der Tagung zusammengefasst:

"Bei der Diskussion um die Ziele guten Unterrichts habe ich drei
Spannungsfelder ausgemacht. Spannungsfelder, die hohes Potenzial
haben und daher nicht bekämpft, sondern genutzt werden müssen. Im
ersten Spannungsfeld geht es um den Widerspruch zwischen den
individuellen Ansprüchen jeder Lehrerpersönlichkeit an guten
Unterricht und den Rahmenbedingungen, sie sich aus der Arbeit in
Teamstrukturen und den ministeriellen Vorgaben ergeben. Ich habe
gesehen, mit welcher Akribie Sie die Goldkörnchen aus dem Staub der
diskursiven Phrasen gesiebt und in Handreichungen für erfolgreichen
Unterricht gegossen haben. Als besonders wertvoll empfand ich dabei
den mühsamen demokratischen Prozess, dem sich alle Beteiligten
unterwarfen und der der Debatte eine politische Dimension gab.
Democracy is messy, aber nur so kann das Ergebnis auch von allen
Beteiligten getragen werden.

Das zweite Spannungsfeld liegt im Spagat zwischen Theorie und
Praxis. Wie wird dafür Sorge getragen, dass die neu definierten Ziele
tatsächlich ihren Weg in den Unterrichtsalltag finden und nicht als
hehre Absichtserklärungen in den Akten verschwinden? Alle müssen
voneinander lernen. Sie verfügen bereits über ein immenses Potenzial
an Wissen in der Schule - dies gilt es umzusetzen. Und die Umsetzung
ist ein Prozess, den jeder von ihnen bereits intuitiv beherrscht und
der nicht "von oben" vorgegeben werden kann.

Das dritte Spannungsfeld betrifft die Dichotomie zwischen einem
klaren Regelwerk und der Spontaneität. Im Vorfeld zu dieser Tagung
haben sich Ihre Schüler in einem Video mit der Frage befasst: "Was
macht eine gute Stunde aus?" - die Antwort lautete unisono: der
Unterricht macht Spaß, die Zeit vergeht wie im Flug, Lehrer und
Schüler sind konzentriert bei der Sache. Keiner jedoch konnte sagen,
mit welchem Zauberspruch sich der vorgegebene Lehrplan in gelungenen
Unterricht verwandelt. Ich meine, es ist die Fähigkeit des einzelnen
Lehrers, Spontaneität zuzulassen, den gewohnten Pfad zu verlassen.
"Salem, öffne Dich": Dieser Weg beinhaltet immer das Risiko, gesetzte
Ziele zu verfehlen, aber er birgt auch die Chance zu wundervollem
Unterricht.

Am Beispiel dieser drei Spannungsfelder wollte ich eines zeigen:
Erfolg lässt sich nicht planen, er lässt sich aber vorbereiten.
Erziehung ist wie Säen. Wenn man etwas Wunderbares wachsen und
gedeihen lassen will, muss man den Boden bereiten, düngen, wässern
und von Unkraut frei halten. Das ist harte und zähe Arbeit, und das
Ergebnis ist stets ungewiss. Aber die Pracht und Vielfalt der
Pflanzen in Ihrem Garten Salem sind es wert."

Originaltext: Schule Schloss Salem
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75861
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75861.rss2

Pressekontakt:
Dr. Suzan Hahnemann
Öffentlichkeitsarbeit
Schule Schloss Salem
88682 Salem
Tel.: 07553/919-353
mailto: suzan.hahnemann@salem-net.de


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