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Rheinische Post: Keine Stichwahl

Geschrieben am 02-11-2009

Düsseldorf (ots) - Die Stichwahl zwischen Afghanistans Präsident
Hamid Karsai und seinem Herausforderer Abdullah Abdullah ist
abgesagt. Der Westen als Sammelbecken freiheitlicher und
demokratischer Ideen reagiert erleichtert. Er hätte trotz massiver
Anstrengungen nicht sicherstellen können, dass die Wahl am Samstag
seinen rechtsstaatlichen Vorgaben entsprochen hätte und frei und fair
verlaufen wäre. Dadurch wäre auch er beschädigt worden. Nach den
groben Wahlfälschungen des Karsai-Lagers im ersten Durchgang war kaum
noch zu vermitteln, dass der Westen die demokratiefeindlichen Taliban
bekämpfen und darüberhinaus garantieren kann, eine glaubwürdige
Demokratie aufzubauen.
Der Rückzug Abdullahs war aus dessen Interessenlage geschickt. Mit
und ohne Wahlmanipulation wäre seine Chance auf den Präsidentensessel
gering gewesen. So hat er im Abgang Karsai unter Zugzwang gesetzt. Um
Ruhe im Lande zu gewährleisten und innerafghanische Kämpfe zu
verhindern, muss der Westen darauf dringen, dass Abdullah und Karsai
in einer Regierung der nationalen Einheit zusammenarbeiten. Ein
geschwächter Karsai ohne große Legitimität behält seinen Posten, und
Abdullah erhält eine Machtbeteiligung. Ein raffinierter Ausweg.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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