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stern.de: SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach rechnet mit rasant steigenden Kosten für Versicherte - "Es spielt keine Rolle, welcher FDP-Politiker im Gesundheitsministerium sitzt"

Geschrieben am 27-10-2009

Hamburg (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die
von der schwarz-gelben Koalition vereinbarte Gesundheitsreform scharf
kritisiert. Er rechne mit einem ungebremsten Kostenanstieg im
Gesundheitswesen, da keinerlei Sparziele im Koalitionsvertrag
verankert seien, sagte Lauterbach stern.de, der Online-Ausgabe des
Hamburger Magazins stern. Diese Kosten müssten künftig allein die
Versicherten über ihre Beiträge tragen. "Wenn der Arbeitgeberanteil
eingefroren wird, steigen die Kosten für die Versicherten doppelt so
schnell ", sagte Lauterbach. Auf die Frage, was dies konkret bedeute,
sagte er: "Bisher sind die Kosten pro Jahr für die Versicherten um
zirka fünf Prozent gestiegen. Ich rechne mit einer Verdopplung,
vielleicht sogar etwas mehr. Heißt: Die Versicherten werden
schätzungsweise pro Jahr zehn Prozent zusätzlich zahlen müssen."

Über den neuen Gesundheitsminister Philipp Rösler von der FDP
sagte Lauterbach: "Er ist nicht unsympathisch. Aber es spielt keine
Rolle, welcher FDP-Politiker im Gesundheitsministerium sitzt. Fakt
ist: Die Liberalen haben sich ihre Positionspapiere zur
Gesundheitspolitik in den vergangenen Jahren von Lobbygruppen
schreiben lassen." Eine Folge sei die "völlig unsinnige"
verpflichtende private Zusatzversicherung für die Pflege. Lauterbach:
"Das kommt nur, weil es die privaten Versicherer so wollten." Er
rechne damit, dass die FDP eine reine Klientelpolitik betreiben
werde, die sich an den Interessen von Apothekern, Facharztverbänden,
Pharmafirmen und privaten Versicherungen orientiere. Deswegen würden
die Liberalen den Wettbewerb im Gesundheitswesen wieder eindämmen.
Zudem würde das System jetzt "bürokratischer und ungerechter".

Die Einzelheiten der geplanten Gesundheitsreform will die
schwarz-gelbe Koalition von einer Kommission ausarbeiten lassen.
Strittig ist vor allem die Einführung einer Kopfpauschale, gegen die
sich Vertreter von CSU und CDU vehement wehren. Philipp Rösler ist
mit 36 Jahren der jüngste Minister im Kabinett - und der erste
Liberale, der jemals diesen Posten bekleidete.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
stern.de-Redakteur
Lutz Kinkel
Telefon 030-20224-241

Das gesamte Interview lesen Sie unter www.stern.de/lauterbach

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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