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Neues Hintergrundpapier: Klimaschutz und Biolandbau in Deutschland / Mehr Biolandbau für mehr Klimaschutz / Flächendeckender Biolandbau ist möglich

Geschrieben am 27-10-2009

Mainz (ots) - Sechs Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz in
Kopenhagen gerät auch die Landwirtschaft verstärkt ins Visier, ihren
Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen zu leisten. Denn
Deutschland muss bis 2050 die Emissionen um mindestens 80 Prozent
senken. Der Biolandbau könnte dabei eine zentrale Rolle als
Problemlöser einnehmen. Wissenschaftliche Studien bestätigen dem
Biolandbau eine bessere Klimabilanz als der konventionellen
Landwirtschaft. Dies ist eine Kernbotschaft des heute von Bioland
veröffentlichten Hintergrundpapiers "Klimaschutz und Biolandbau in
Deutschland".

"Flächendeckender Biolandbau ist in Deutschland möglich und aus
Sicht des Klimaschutzes auch dringend notwendig", so Thomas Dosch,
Präsident von Bioland. Das Hintergrundpapier zeigt Wege auf, wie eine
Gesamtumstellung der Landwirtschaft auf Biolandbau in Deutschland
möglich ist und entkräftet den verbreiteten Vorwurf, der Biolandbau
verbrauche zu viel Fläche. So würde eine Reduzierung des
Fleischkonsum gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung das Klima stark entlasten und 4,2 Mio. ha Nutzfläche für
den Biolandbau mobilisieren. Die konkrete Empfehlung an klimabewusste
Verbraucher lautet daher: "Weniger Fleisch und dafür Bio". Zusätzlich
gut für das Klima wäre es, die Menge der weggeworfenen Lebensmittel
drastisch zu reduzieren. In Deutschland landen mehr als 20 % der
genießbaren Lebensmittel im Müll. Diese Verluste sind nicht nur
ethisch bedenklich, sie stellen auch eine Verschwendung von Energie
und Fläche dar. Durch Halbieren der Wegwerfrate von Lebensmitteln
könnten 1,7 Mio. ha auf Biolandbau umgestellt werden.

Neben einem veränderten Konsumverhalten müssen auch in der
Agrarpolitik andere Weichenstellungen vorgenommen werden. "Die für
den Klimaschutz kontraproduktive Förderung bestehender
Agroenergieverfahren muss beendet werden. In Zukunft muss die
Priorität 'Teller statt Tank' gelten", so Dosch. Durch einen
entsprechenden Ausstieg könnten 1,7 Mio. ha für den ökologischen und
klimaschonenden Anbau von Lebensmitteln mobilisiert werden. Eine
weitere Forderung an die Politik ist die Beendigung der offensiven
Exportstrategie Deutschlands bei Fleisch und Milchprodukten. Allein
eine ausgeglichene Exportbilanz könnte 900.000 ha für eine
ökologische Landnutzung mobilisieren.

Übersicht landwirtschaftlicher Mobilisierungsfläche zur Ausdehnung
des Biolandbaus:

2.100.000 ha durch Reduzierung tierischer Lebensmittel, insbesondere
Fleisch um 25 %

4.200.000 ha durch Reduzierung tierischer Lebensmittel, insbesondere
Fleisch um 50 %

1.770.000 ha durch Ausstieg aus der Biomasse- und Energieproduktion
vom Ackerland

1.700.000 ha durch Reduzierung der Wegwerfverluste von Lebensmitteln
um 50 %

900.000 ha durch eine ausgeglichene Exportbilanz bei Milch- und
Fleischprodukten

Die Agrarpolitik verfügt bereits heute über effiziente
Steuerungsinstrumente, den Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz
wesentlich zu erhöhen. Sei es über eine zielgerichtete Verteilung der
jährlich fast 7 Mrd. Euro europäischer Agrarzahlungen an deutsche
Landwirte oder neue Lenkungsinstrumente wie die Einführung einer
Abgabe auf mineralische Stickstoffdünger. Auch die Verteuerung von
konventionell erzeugtem Fleisch über einen höheren Mehrwertsteuersatz
bei gleichzeitiger Befreiung der Biolebensmittel von der
Mehrwertsteuer wären möglich.

In dem von Bioland herausgegebenen Hintergrundpapier "Klimaschutz
und Biolandbau in Deutschland" sind auch wichtige
Forschungsergebnisse zur Emission klimarelevanter Gase aus der
Landwirtschaft und zu den Leistungen des Biolandbaus übersichtlich
dargestellt.

Das Hintergrundpapier sowie eine Kurzfassung sind unter
www.bioland.de verfügbar.

Originaltext: Bioland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58356.rss2

Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Präsident, Thomas Dosch
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 14, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
praesidium@bioland.de

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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