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IGES-Innovationskongress: Haushaltsloch heizt Wettbewerb zwischen Bildung und Gesundheit an / TK-Chef fordert konstruktiv kritischen Umgang mit Innovationen / Pfizer sieht Forschung als Ausweg aus der

Geschrieben am 22-10-2009

Berlin (ots) - Rund 300 Wissenschaftler und Experten aus der
Praxis treffen sich heute in Berlin zum 7. IGES Innovationskongress
mit dem Titel "Innovationen in der Krise". Im Mittelpunkt der
Veranstaltung steht die Frage, welche Innovationen - angesichts der
Wirtschaftskrise - heute in das Gesundheitssystem integriert werden
können. Dabei werden medizinische Themen betrachtet, wie etwa der
Erfolg der Stammzellentherapie bei Herzkrankheiten, aber auch
politische und ökonomische Fragen.

Die Finanzkrise treibe die sozialen Systeme Bildung und Gesundheit
in einen bislang völlig unbekannten Konkurrenzkampf um Staatsgelder,
sagte Prof. Dr. Bertram Häussler, Leiter des Berliner Forschungs- und
Beratungsinstituts IGES in seinem Eröffnungsvortrag. "Und bei der
Frage, in welchem Bereich das Geld künftig besser angelegt ist,
werden nicht alle für den Gesundheitssektor plädieren", so Häussler.
"Denn die Bildungspolitik wird zu Recht darauf hinweisen, dass ihre
Ausgaben in weitaus höherem Maße dazu beitragen, die Zukunft der
nachrückenden Generationen besser zu sichern, als es staatliche
Ausgaben im Gesundheitsbereich jemals vermögen." Häussler plädierte
dafür, die Umlagefinanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
durch eine kapitalgedeckte Innovationsversicherung innerhalb der GKV
zu unterstützen. Somit würden längerfristig öffentliche Mittel frei,
die für die Zukunftsaufgabe Bildung dringend benötigt würden. Der
IGES-Chef attestiert dem Bildungssektor allerdings große
Effizienzprobleme. "Der Bildungsbereich benötigt Benchmarks wie wir
sie aus dem Gesundheitsbereich kennen", sagte Häussler.

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Prof. Dr. Norbert Klusen,
bezeichnete die Krise als einen Wendepunkt für das Gesundheitssystem,
bei dem es auch darum gehe, bei allen Beteiligten die Akzeptanz für
das System zu sichern. Klusen forderte einen "zeitgemäßen
Wettbewerbsrahmen, der Grenzen absteckt und den Beteiligten den
größtmöglichen Gestaltungsspielraum lässt, damit im wettbewerblichen
Suchprozess Neues entstehen kann". Klusen sagte in seinem Grußwort,
es gebe "Gründe genug, gewohnte Rituale zu hinterfragen" und
forderte: "Neuerungen, die sich nicht bewähren, müssen das System
auch wieder verlassen."

Die Pharmaindustrie sieht in der Forschung einen Weg aus der
Krise. Ausgaben für Gesundheit seien weniger als reiner Kostenfaktor
zu sehen, sondern vielmehr eine Investition in die Zukunft, betonte
Dr. Klaus Schlüter, Access Liaison Lead Oncology Business Unit
Europe; Director Customer Affairs & Access Germany bei Pfizer
Deutschland. "Forschung und Innovationen sind in Zeiten der Krise
möglich und stellen einen Ausweg aus der Krise dar", sagte Schlüter.
Der Erfolg werde aber davon abhängen, "ob Lösungen entwickelt werden,
die übermorgen auch noch tragfähig sind".

Über den Innovationskongress:

Zum siebten Mal in Folge richtet das Berliner Beratungs- und
Forschungsinstitut IGES den "Kongress zum Fortschritt im
Gesundheitswesen von morgen", so der vollständige Name, aus. Die
Techniker Krankenkasse und die Firma Pfizer sind die Mitveranstalter
der Tagung. Die Teilnehmer kommen aus allen wissenschaftlichen,
politischen und praktischen Bereichen des Gesundheitswesens.

Tagungsunterlagen und elektronische Pressemappe abrufbar:
www.iges.de

Originaltext: IGES Institut GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68509
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68509.rss2

Pressekontakt:
Gisela Angerer, Leiterin Kommunikation, IGES Institut GmbH,
Tel. +49 (0)30 230 809-341,presse@iges.de


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