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Sevim Dagdelen: Peter Müller redet NPD das Wort

Geschrieben am 18-10-2009

Berlin (ots) - "Der krude Rassismus der NPD findet in anderen
Worten, aber bei gleichem Inhalt seine Entsprechung bei Peter
Müller", kritisiert Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin
der Fraktion DIE LINKE, die Forderung des saarländischen
Ministerpräsidenten Peter Müller nach schärferen Sanktionen für hier
lebende Migrantinnen und Migranten, die angeblich Integrationskurse
verweigern würden. "Ich bin empört, dass es den Grünen scheinbar
egal ist, dass sie sich mit der Unterstützung von Müller zum
Steigbügelhalter eines Unionspolitikers machen, der die
Wahlkampfslogans der NPD umsetzt." Müllers Äußerungen seien zudem
"ein Zerrbild der Wirklichkeit". Dagdelen weiter:

"Herr Müller sollte einen Blick ins Gesetz werfen, statt von
weiteren Sanktionen zu schwadronieren. Nach §44a Absatz 3
Aufenthaltsgesetz "Verpflichtung zur Teilnahme an einem
Integrationskurs" gibt es zahlreiche Sanktionsmöglichkeiten. Hierzu
zählen, dass die Ausländerbehörde die Teilnahme mit "Mitteln des
Verwaltungszwangs" durchsetzen und bei Verletzung der
Teilnahmepflicht die voraussichtliche Kostenbeteiligung durch
Gebührenbescheid erhoben werden kann. Eine Aufenthaltsverfestigung
und Einbürgerung ist nicht möglich. Die Verlängerung der
Aufenthaltserlaubnis kann in bestimmten Fällen abgelehnt werden, d.h.
die Betroffenen müssen ausreisen oder werden abgeschoben. Und wenn
die Verpflichtung im Rahmen einer Eingliederungsvereinbarung mit dem
Sozialhilfeträger (§ 31 SGB II) ausgesprochen wurde, kann dies
Leistungskürzungen um 30%, 60% bzw. im Wiederholungsfalle sogar bis
zu 100% nach sich ziehen. Wer noch mehr Sanktionsmöglichkeiten
fordert, redet den Nazis von der NPD das Wort. Im Wahlprogramm der
NPD zur Bundestagswahl heißt es: "Ausgliederung von Ausländern aus
dem deutschen Sozialversicherungssystem".

Nach dem jahrelang Symbolpolitik betrieben wurde, kommt nun wieder
das wahre Gesicht der Des-Integrationspolitik der CDU zum Vorschein:
Sanktionen statt Angebote, Ausweitung von Abschiebungen statt
Aufenthaltsverfestigung und Eingriffe in Grundrechte statt Ausbau von
Rechten.

Wer Integration will, muss soziale Sicherheit und rechtliche
Gleichstellung verwirklichen. Mehr und bessere Sprach- und
Integrationskurse sind wichtige Schritte, werden aber allein die
Migranten nicht vor den Hartz-Gesetzen, Arbeitsverboten und sozialen
Benachteiligungen im Bildungssystem schützen. Diese Benachteiligungen
und Diskriminierungen sind nicht die Folge unzureichender Integration
der Betroffenen. Das Gegenteil ist der Fall: Die Benachteiligungen
und Diskriminierungen sind es, die den Betroffenen ihre Integration
tagtäglich erschweren."

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


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