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BEE legt energiepolitisches Gesamtkonzept vor / Erneuerbare Energien decken 2020 bereits 28 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland

Geschrieben am 15-10-2009

Berlin (ots) - Die Erneuerbaren Energien decken 2020 insgesamt
bereits 28 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland,
wenn die neue Bundesregierung die richtigen Rahmenbedingungen setzt.
Das ist das Ergebnis der Branchenprognosen für die Bereiche Wärme,
Verkehr und Strom, die der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
heute in Berlin vorgestellt hat. Danach können die Erneuerbaren 2020
bereits 25 Prozent der Wärmeversorgung übernehmen, 18 Prozent des
Energieverbrauchs im Verkehr stellen und 47 Prozent des
Stromverbrauchs in Deutschland decken. Zu den richtigen
Rahmenbedingungen, die der BEE in seinem energiepolitischen
Gesamtkonzept beschreibt, gehören insbesondere wirksamere Instrumente
für den Ausbau der Erneuerbaren im Wärmesektor, ein Neustart in der
Biokraftstoffpolitik sowie das Festhalten am Vorrang und den im EEG
definierten Investitionsbedingungen für Erneuerbare Energien im
Stromsektor.

Dietmar Schütz, Präsident des BEE: "Wenn die neue Bundesregierung
jetzt den Mut hat, nach dem Stromsektor auch in den Bereichen Wärme
und Verkehr konsequent auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu
setzen, wird Deutschland 2020 schon deutlich weiter sein, als die
EU-Richtlinie zum Ausbau der Erneuerbaren vorschreibt. Das würde jede
Menge Vorteile bringen: eine Klimadividende, von der andere
Industriezweige profitieren, höhere heimische Wertschöpfung, die der
Wirtschaftskrise entgegen wirkt und Arbeitsplätze schafft, und eine
technologische Spitzenposition, die auch künftig Exporterfolge
sichert."

Die Branche der Erneuerbaren Energien sei in vielen Bereichen
weltweiter Technologieführer und industrieller Vorreiter. Allein im
Jahr 2008 wurden rund 13,1 Mrd. Euro in neue Anlagen investiert. In
der neuen Legislaturperiode bestehe die große Chance, diese
Investitions- und Innovationsdynamik fortzuschreiben und so die
internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Erneuerbare-Energien-Branche zu sichern. Der weitere Ausbau
vergrößere zudem den volkswirtschaftlichen Nutzen der regenerativen
Energien. So sparten sie 2020 bereits externe Kosten in Höhe von mehr
als 12 Milliarden Euro ein. "Mit dieser Klimadividende werden die
Wirtschaftssektoren entlastet, die vom Emissionshandel erfasst sind,
und ansonsten höhere Minderungspflichten übernehmen müssten", erklärt
Schütz.

Im Wärmesektor kann sich der Anteil der Erneuerbaren Energien nach
der Prognose des BEE von heute 9 auf rund 25 Prozent im Jahr 2020
erhöhen. Diese Steigerung sei besonders bedeutsam, da im Wärmebereich
die Hälfte der gesamten Energie umgesetzt werde. Dem Vernehmen nach
wolle die neue Koalition am Grundprinzip der gegenwärtigen Förderung
festhalten und durch gesetzliche Vorgaben einerseits und finanzielle
Anreize im Marktanreizprogramm andererseits den Ausbau Erneuerbarer
Energien fortsetzen. Björn Klusmann, Geschäftsführer des BEE sagt
dazu: "Das ist der richtige Ansatz, allerdings reicht ein Weiter so
nicht aus. Die schwarz-gelbe Koalition muss gerade im Wärmebereich
die Ausbauinstrumente optimieren und wirksame Impulse für die
Erneuerbaren im Gebäudebestand setzen. Nur so kann das große
Potenzial für Klimaschutz, Energieeinsparung und Beschäftigung in der
Wärmeversorgung deutlich schneller erschlossen werden als bisher."

Im Verkehrssektor kann sich der Anteil der Erneuerbaren Energien
am Energieverbrauch nach der BEE-Prognose bis 2020 auf über 18
Prozent fast verdreifachen. Am stärksten tragen nach den Berechnungen
der Branche die Biokraftstoffe zu diesem Anstieg bei, deren Anteil am
Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr dann bei 21 Prozent liegt. "Um
dieses Wachstum zu realisieren, ist ein Neustart in der
Biokraftstoffpolitik unumgänglich. Wir setzen auf die Erkenntnis bei
Union und FDP, dass die kurzfristigen Wechsel in der Förderpolitik
der letzten Legislaturperiode Unternehmen und Energiepolitik
gleichermaßen geschadet haben", meint Klusmann. Daneben sei eine
entschlossene Förderung von Forschung und Marktdurchdringung im
Bereich Elektromobilität notwendig. Ihr Ausbau diene unter anderem
der besseren Integration Erneuerbarer Energien in das
Energieversorgungssystem.

Im Stromsektor droht nach Ansicht des BEE mit der Aufkündigung des
Atomkonsenses und dem Bau zusätzlicher Kohlekraftwerke ein Rückschlag
für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. "Zu viele träge
Grundlastkraftwerke verstopfen die Netze und bremsen den Zuwachs an
Erneuerbaren Erzeugungskapazitäten", erläutert Klusmann. "Wir fordern
die kommende Bundesregierung deshalb auf, an den bestehenden
Rahmenbedingungen, insbesondere dem Vorrang für Erneuerbare Energien,
festzuhalten und so den Vertrauensschutz für Milliardeninvestitionen
zu gewährleisten." Dann werde der Ausbau der Erneuerbaren im
Strombereich weiterhin zügig voranschreiten und 2020 bereits 47
Prozent des Stromverbrauchs aus regenerativen Quellen gedeckt. Die
Prognose zur Stromversorgung 2020 hatte der BEE bereits im Januar
dieses Jahres erstmals vorgelegt.

Nach den Berechnungen des Branchenverbandes sind die Erneuerbaren
Energien 2020 bereits auf gutem Wege, das prägende Element der
Energieversorgung zu werden. Das Jahr 2020 stelle auf diesem Weg
jedoch allenfalls einen Zwischenschritt dar. "In den kommenden Jahren
kommt es darauf an, alle energiepolitischen Weichenstellungen darauf
hin zu überprüfen, ob sie dem Ziel einer vollständigen Umstellung
unserer Energieversorgung dienen oder diese verzögern. Denn eins ist
klar: Gegen Klimawandel, schrumpfende Ressourcen und steigende Preise
für fossile Energie gibt es nur ein probates Mittel: 100 Prozent
Erneuerbare Energie", fasst BEE-Präsident Dietmar Schütz den Kern
eines zukunftstauglichen Energiekonzeptes zusammen.

Ausführliche Hintergrundpapiere zu den Prognosen für die Bereiche
Strom, Wärme und Verkehr im Internet unter www.bee-ev.de

Originaltext: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51135
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51135.rss2

Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon 030 / 2 75 81 70 - 15, Fax -20
E-Mail daniel.kluge@bee-ev.de
Internet www.bee-ev.de


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