(Registrieren)

stern: Jürgen Trittin wirft Saarlands Ministerpräsidenten Müller "Wortbruch" vor - "Der wäre sogar aus der CDU ausgetreten, um an der Macht zu bleiben"

Geschrieben am 14-10-2009

Hamburg (ots) - Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat nach der
Entscheidung seiner Partei für eine Jamaika-Koalition im Saarland den
dortigen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) scharf angegriffen.
In einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe
des Hamburger Magazins stern warf der Grünen-Politiker Müller
"Wortbruch" gegenüber den Wählern vor: "Der wäre sogar aus der CDU
ausgetreten, um an der Macht zu bleiben", sagte Trittin. Er habe
"alle Kernforderungen der CDU abgeräumt". Durch die Bildung einer
Koalition aus CDU, FDP und Grünen bekomme Müller, "der große
Wahlverlierer im Saarland, jetzt eine Laufzeitverlängerung". Zugleich
würde es für die Grünen im kommenden Frühjahr schwieriger im
Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen. "Wir wollen Schwarz-Gelb in
NRW beenden. Dabei hilft das Saarland nicht", so Trittin im stern.

Der grüne Fraktionsvorsitzende bekräftigte in dem Magazin, dass
das Bündnis im Saarland keine Signalwirkung für die Grünen habe -
weder im Bund noch in anderen Ländern. "Es wäre klug gewesen,
Rot-Rot-Grün wenigstens in einem Land zu praktizieren. Das würde die
Linkspartei zwingen, sich endlich auf die Realität einzulassen. Das
erweiterte auch die Koalitionsoptionen auf Bundesebene", sagte
Trittin dem stern. Die rot-rot-grünen Bündnisse seien jedoch nicht an
den Grünen gescheitert. "In Hessen hat es die SPD verbockt, in
Thüringen verkauft sich die SPD ohne Not zum Nulltarif an die CDU, im
Saarland scheiterte es an den Linken", so der grüne Fraktionschef.

Dem Parteivorsitzenden der Linken unterstellte Trittin indirekt,
eine mögliche Koalition im Saarland bewusst verhindert zu haben.
Nachdem Oskar Lafontaine überraschend seine Rückkehr in die
saarländische Landespolitik angekündigt hatte, sei aus Sicht der
saarländischen Grünen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr
möglich erschienen - "und ich kann nicht ausschließen, dass
Lafontaine genau darauf gesetzt hat", sagte Trittin dem stern.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Reporter
Jan Rosenkranz
Telefon 030-20224-0

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

230644

weitere Artikel:
  • D.R. Kongo: Eskalierende Gewalt im Norden des Landes - Bevölkerung benötigt dringend Hilfe Kinshasa/Berlin (ots) - Ein Jahr nach Ausbruch der Kämpfe im Distrikt Haut-Uélé im Norden der D.R. Kongo hat sich die Gewalt jetzt in andere Regionen ausgedehnt. Hunderttausende Menschen werden dadurch gezwungen zu fliehen. Nach Ansicht von ÄRZTE OHNE GRENZEN haben humanitäre Organisationen dabei versagt, die große Not zu lindern. Eine Ausweitung der humanitären Hilfe in den Distrikten Haut-Uélé und Bas-Uélé sind dringend notwendig, so die internationale Organisation. Die Zivilbevölkerung in Haut-Uélé und Bas-Uélé ist seit Ende 2008 mehr...

  • Reiche/Flachsbarth: Gorleben: Atom-/Bergrecht-Streit ist unnötig Berlin (ots) - Zur derzeitigen Diskussion um die weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben nach Berg- oder Atomrecht erklären die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB und die zuständige Berichterstatterin für Endlagerung radioaktiver Abfälle, Dr. Maria Flachsbarth MdB: Der Streit über die Anwendung von Berg- bzw. Atomrecht ist an dieser Stelle überflüssig. Sie ist lediglich eine Nebelkerze, die die Öffentlichkeit wieder verunsichern soll und von denjenigen geworfen wird, die bislang eine mehr...

  • Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke sind keine Lösung für Energieversorgung / Greenpeace: Atomsteuer lässt sich schnell einführen Berlin (ots) - 14. 10. 2009 - Greenpeace kritisiert den geplanten Ausstieg aus dem Atomausstieg scharf und wendet sich gegen den Versuch der CDU, eine Verlängerung von Laufzeiten für Atomkraftwerke (AKW) öffentlich als Förder-Programm für Erneuerbare Energien und als Rezept für mehr Sicherheit darzustellen. Die CDU beabsichtigt, die Hälfte der zusätzlichen Gewinne aus verlängerten Laufzeiten von AKW in einen Fonds für Energie-Forschung abzuführen. Der Fonds birgt die Gefahr des Missbrauchs: So könnten sich die vier großen Stromkonzerne mehr...

  • Klaus Ernst: Staatsgarantie für Sozialversicherungen Berlin (ots) - Angesichts der jüngsten Berichte über ein Finanzierungsdefizit der Sozialversicherungen fordert Klaus Ernst erneut eine "Staatsgarantie für alle Sozialversicherungen", um Leistungskürzungen und weitere Belastungen für die Versicherten zu verhindern. Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE erklärt: "Die Einschläge der Krise kommen den Sozialsystemen immer näher. Viel zu lange wurde nicht gehandelt. Wenn jetzt nichts passiert, drohen im nächsten Jahr Sozialkürzungen von historischem Ausmaß. Die neue mehr...

  • Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT kooperiert mit der Bayerischen Pflegeakademie Hall in Tirol (ots) - Das Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie der Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT wird in Zukunft eng mit der Bayerischen Pflegeakademie in Gauting zusammenarbeiten. Im Rahmen der Kooperation wird die UMIT erstmals ab dem Sommersemester 2010 das Bakkalaureat-Studium der Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Pflegepädagogik für deutsche Interessenten anbieten. Zielgruppe dabei sind Personen, die bereits eine pädagogische Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege absolviert mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht