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Westdeutsche Zeitung: Integrationspolitik = von Alexander Marinos

Geschrieben am 13-10-2009

Düsseldorf (ots) - Wir müssen reden. Wir müssen reden über die
heute 20 bis 30 Jahre alten Migrantenkinder, die in der Mehrzahl
schlecht Deutsch sprechen. Wir müssen reden über die Eltern, die
nichts für die Ausbildung dieser Kinder und auch nichts für ihre
eigene Integration getan haben. Wir müssen dies, anders als der
Bundesbanker Thilo Sarrazin, in einem sachlichen Ton tun, der darauf
verzichtet, alle Einwanderer auf beleidigende Weise unter
Generalverdacht zu stellen. Aber wir müssen auch klar sagen, dass
eine allzu softe Multi-Kulti-Verklärung die Probleme nicht löst,
sondern sie verstärkt. Integration darf kein unverbindliches Angebot
an die Migranten und ihre Kinder bleiben. Wer hier lebt, hat eine
Pflicht, sich zu integrieren.
Vor diesem Hintergrund ist es geradezu absurd, wenn der
Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde schulfrei an muslimischen
Feiertagen für alle Kinder in Deutschland fordert und dies auch noch
als wünschenswertes "Zeichen der Toleranz" wertet. Wollen wir dann
auch noch jüdische Feiertage für alle einrichten? Oder die Heiligen
Drei Könige als gesetzlichen Feiertag in allen Bundesländern
einführen, weil ja schließlich überall Katholiken wohnen? Schon heute
müssen muslimische Schüler an ihren Feiertagen nicht in die Schule
kommen. Dies ist bereits ein ganz und gar nicht selbstverständliches
Zeichen der Toleranz einer Mehrheits-Gesellschaft. Nun aber zu
verlangen, dass auch Nicht-Muslime das Ende des Ramadans feiern
sollen, ist ein Zeichen der Intoleranz gegenüber Andersgläubigen und
insofern eine Provokation.
Es wäre an der Zeit, dass die muslimischen Funktionäre jene, für die
sie zu sprechen glauben, auf ihre eigene Bring-Schuld hinweisen.
Niemand verlangt von türkischen Eltern, dass sie zu Hause einen
Weihnachtsbaum aufstellen. Aber wenn viele Migranten Sprachkurse
verweigern, die ihre Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt
verbessern würden, dann ist das inakzeptabel. Unions-Fraktionsvize
Wolfgang Bosbach hat Recht, wenn er diesen Leuten die
Sozialleistungen kürzen will - eben weil sie sich nicht sozial
verhalten.
Integrationspolitik ist keine Schönwetter-Politik, sondern eine harte
Aufgabe. Ein Bundesintegrationsministerium wäre die richtige Antwort
der schwarz-gelben Koalition auf die Probleme.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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