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Deutsche Umwelthilfe fordert CDU/CSU und FDP zur Übertragung des Bombodroms als Nationales Naturerbe auf

Geschrieben am 08-10-2009

Berlin (ots) - Zukünftige Bundesregierung muss die "Nationale
Strategie zur biologischen Vielfalt" umsetzen - Ex-Bombenabwurfplatz
in der Kyritz-Ruppiner Heide soll in das Nationale Naturerbe
übergehen - artenreiches und ökologisch wertvolles Gebiet muss für
den Naturschutz gesichert werden

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. fordert CDU/CSU auf, die von der
Union mit verabschiedeten Pläne für den Schutz der biologischen
Vielfalt in praktisches Regierungshandeln umzusetzen. Kanzlerin
Angela Merkel und ihr Kabinett hatten 2007 die "Nationale Strategie
zur biologischen Vielfalt" beschlossen. "Die neue Bundesregierung
steht in der Verantwortung, den Verlust der Artenvielfalt in
Deutschland endlich zu stoppen. Deutschland hat sich verpflichtet,
dieses Ziel spätestens 2010 zu erreichen", sagte
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Der Koalitionsvertrag müsse
diesen Ansprüchen gerecht werden. Am Beispiel der
Kyritz-Ruppiner-Heide ("Bombodrom") werde sich zeigen, ob die neue
Bundesregierung ihre Verantwortung für den Naturschutz ernst nehme.

Der Bund besitzt eine Vielzahl ökologisch wertvoller Gebiete,
insbesondere auf ehemaligen Militärflächen. 2005 hatten CDU/CSU mit
ihrem damaligen Koalitionspartner SPD beschlossen, bis zu 125.000
Hektar Naturschutzflächen als "Nationales Naturerbe" von der
Vermarktung auszunehmen und unentgeltlich an die Länder sowie an
Naturschutzorganisationen zu übergeben. Auf den Flächen sollen
besonders anspruchsvolle Naturschutzkonzepte umgesetzt werden. Bisher
hat der Bund 100.000 Hektar in das Nationale Naturerbe übertragen -
25.000 Hektar stehen noch aus.

"Neben den bereits beschlossenen, aber noch fehlenden 25.000
Hektar muss auch die Kyritz-Ruppiner-Heide in Brandenburg zum
Nationalen Naturerbe werden", sagte Baake. Sie stehe bereits unter
dem Schutz der europäischen FFH-Richtlinie und eigne sich
hervorragend, Naturschutz und naturnahes Wirtschaften und Tourismus
miteinander zu verbinden.

Mit der Sicherung als Nationales Naturerbe hätte der künftige
Eigentümer eine Haftungsbegrenzung von 200.000 Euro. Zusätzliche
Risiken bzw. Kosten durch Munitionsreste oder Altlasten verblieben
beim Bund. "Mit der Aufnahme der Flächen ins Nationale Naturerbe
würde endlich eine tragfähige Zukunftsperspektive für die Menschen
der Region geschaffen und ein Ausgleich für die langen Jahre, die das
Gelände der Entwicklung in der Region vorenthalten wurde", sagte
Ulrich Stöcker, Leiter der Abteilung Naturschutz bei der DUH.

Die Bürgerinitiativen vor Ort und die Umweltverbände in
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die
Anliegergemeinden haben seit Jahren Konzepte entwickelt, die den
Schutz dieser wertvollen Naturflächen mit nachhaltiger Heidenutzung
und sanftem Tourismus vereinbaren. "Die offenen Heideflächen und die
seltenen Atlantischen Heiden sind für den Erhalt der biologischen
Vielfalt besonders wichtig", sagte Stöcker.

Er forderte eine konsequente Umsetzung der Nationalen
Biodiversitätsstrategie und erinnerte an die 15 Eckpunkte für ein
Biodiversitätsgesetz, das die DUH am 21. September vorgestellt hat.
Die DUH schlägt u. a. vor, dass der Bund eine Verpflichtung
festschreibt, ehemalige Truppenübungsplätze und
Bergbaufolgelandschaften ab 500 Hektar Größe überwiegend der
natürlichen Entwicklung zu überlassen. Zudem sollten alle Flächen,
die sich im Besitz des Bundes befinden und einen besonders hohen
ökologischen Wert haben - "auch und insbesondere ... die
Kyritz-Ruppiner Heide" dem Nationalen Naturerbe zugeführt und
Naturschutz-Stiftungen und Verbänden übertragen werden.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 24 00 867-15,
0151 55 01 69 43, baake@duh.de

Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-81,
0160 895 05 56, stoecker@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86,
0151 55017009, fokken@duh.de


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