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Sevim Dagdelen: Lebensretter gehören nicht auf die Anklagebank

Geschrieben am 07-10-2009

Berlin (ots) - "Der heute verkündete Freispruch ist ein Beleg
dafür, dass dieses Verfahren eine politische Farce war, da humanitäre
Hilfe für Menschen in Not kriminalisiert wurde", erklärt Sevim
Dagdelen, Mitglied der Fraktion DIE LINKE, zum Urteil für Elias
Bierdel, damaliger Geschäftsführer der Organisation Cap Anamur und
Stefan Schmidt als Kapitän des Schiffes Cap Anamur. Dagdelen weiter:

"Das deutsche Schiff Cap Anamur wollte im Juni 2004 nicht den Tod
von 37 Menschen in Seenot in Kauf nehmen. Für diese Rettungstat
wurden Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel in Italien vor
Gericht gestellt. Die Anklage hätte nie erhoben werden dürfen. Elias
Bierdel und Stefan Schmidt verdienen Anerkennung und Belohnung für
ihre Zivilcourage, die an anderer Stelle von Politikern immer
gefordert wird. Deshalb begrüße ich den Freispruch.

Es ist schon reichlich verlogen, von der Rücksichtslosigkeit der
Schlepper zu schwatzen, mit der immer wieder Unfall und Tod von
Flüchtlingen begründet wird. Dass ihr Betätigungsfeld wegfallen
würde, wenn die EU ihre Grenzen für Flüchtlinge nicht massiv
abschotten würde, wird von den Gegnern des so genannten
Schlepperunwesens kalkulierend ignoriert. Und so geht das Sterben vor
den Toren Europas auch deshalb weiter, weil potenzielle Retter aus
Angst davor, kriminalisiert zu werden und die Existenz zu verlieren,
sich nicht trauen zu helfen. Im August 2009 verdursteten und
verhungerten deshalb 73 Eritreer, Äthiopier und Nigerianer, weil sie
3 Wochen lang auf dem Mittelmeer treiben, ohne dass man sie rettet.
Mehr als 10 Fischerboote fahren an ihnen vorbei.

Auf die Anklagebank gehören nicht die Retter, sondern die
Verantwortlichen dieser Abschottungspolitik."

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


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