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WTO-Verhandlungen gescheitert / Neuanfang und deutliche Wende für Armutsbekämpfung jetzt notwendig

Geschrieben am 25-07-2006

Aachen (ots) - Mit Bedauern hat MISEREOR das vorläufige Scheitern
der Doha-Handelsrunde gestern in Genf aufgenommen. "Das Scheitern der
Verhandlungen kommt für uns nicht überraschend. Seit Monaten haben
sich die Verhandlungen im Kreis gedreht", berichtet Alicia Kolmans,
MISEREOR-Fachreferentin für Agrarhandelsfragen. "Im Scheitern der
Gespräche liegt jetzt aber die Chance, eine deutliche Wende in der
Gestaltung des Welthandelssystems vorzunehmen und Alternativen
umzusetzen, die sich an Prinzipien von Gerechtigkeit, Solidarität und
Nachhaltigkeit orientieren", so Kolmans. Das Scheitern sei besonders
bedauerlich für die internationale Handelsordnung, weil die
multilaterale Ebene, im Vergleich zur bilateralen, diejenige sei, auf
der Entwicklungsländer ihre Interessen bisher am besten artikulieren
konnten. "Dennoch hat sich in den letzten Wochen die Debatte wieder
einmal auf die Interessen der mächtigsten Verhandlungsparteien EU und
USA konzentriert. Von Bedeutung auf der Seite der Entwicklungsländer
sind allenfalls noch die Meinungen von Schwellenländern wie Brasilien
und Indien", berichtet Kolmans. "Die große Mehrheit der armen Länder
saß nicht mehr mit am Tisch". Nicht bedauerlich sei es hingegen, dass
die bisher verhandelten Ergebnisse nicht umgesetzt würden. Profitiert
von den bisherigen Verhandlungsergebnissen hätten die Industrieländer
und einige wenige exportstarke Entwicklungsländer, die Mehrheit der
Bevölkerung in den armen Regionen der Welt wäre negativ betroffen
gewesen. Eine Reform des internationalen Handelssystems ist nach
Meinung MISEREORs indes dringend nötig, aber die vorherrschenden
Konzepte gingen bisher in die falsche Richtung. "Es ist Zeit für eine
deutliche Wende mit veränderter Prioritätensetzung: Beendigung des
Dumpings und des Preisverfalls auf den Weltagrarmärkten; das Schaffen
und der Erhalt von Existenzgrundlagen und von würdiger Beschäftigung
in den benachteiligten Regionen; nachhaltiger Umgang mit unseren
Ressourcengrundlagen; Abbau der extremen Marktverzerrungen, die durch
die Monopol- bzw. Oligopolmacht weniger großer global agierender
Unternehmen verursacht werden", so Kolmans.


Originaltext: Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39360
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