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zeo2 - Magazin für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft Heft 4/2009 erschienen - Neue Energien in Neuer Dimension

Geschrieben am 02-10-2009

Berlin (ots) - Schwerpunkt der soeben erschienenen Ausgabe 4/2009
des von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) herausgegebenen
Umweltmagazins zeo2 sind Solar- und Windenergiewirtschaft, die mit
dem Desertec-Projekt "Wüstenstrom aus Nordafrika" und dem
milliardenschweren Ausbau der Offshore-Windparks auf hoher See
inmitten der Wirtschaftskrise eine neue Epoche einläuten. Das Magazin
analysiert unter dem Titel "Erneuerbare in neuer Dimension -
Durchbruch oder Hybris?" Chancen und Risiken, die sich aus dem
Versuch ergeben, mit Großkraftwerken viel schneller als bisher
allgemein angenommen die Technologieführerschaft in der
Stromwirtschaft zu übernehmen. Ergebnis: In jedem Fall steht "das
Ende der Beschaulichkeit" unmittelbar bevor.

In einem Namensbeitrag skizziert der Essener Kulturwissenschaftler
Prof. Claus Leggewie die Umrisse einer solaren Partnerschaft zwischen
Afrika und Europa. Desertec dürfe nicht zu einer energiepolitischen
Einbahnstraße werden, mit deren Hilfe allein die Energiesicherheit
und Klimabilanzen Europas verbessert werden. Die Idee Desertec,
schreibt Leggewie, "könnte ein Aufbruchssignal sein für den Abschied
vom atomar-fossilen Zeitalter. Und sie könnte vor allem zum
Modellfall werden für eine neue Zusammenarbeit des reichen Nordens
mit dem Süden". Dies setze aber voraus, dass Afrika bei allen
Planungen an erster Stelle stehe. Leggewie erinnert daran, dass der
Kontinent am wenigsten zum globalen Klimawandel beitrage,
gleichzeitig aber am heftigsten unter ihm leiden werde.

Wie umstritten das Projekt Wüstenstrom selbst unter Protagonisten
der Energiewende ist, zeigt das Streitgespräch zwischen den
Energiepolitikern Hermann Scheer (SPD) und Hans Josef Fell (Bündnis
90/ Die Grünen). Scheer warnt davor, sich beim Ausbautempo der
Erneuerbaren Energien auf die großen Stromkonzernen zu verlassen:
"Die Bremser von gestern können nicht die Tempomacher von morgen
sein". Fell setzt dagegen: Desertec sei nicht vorrangig ein Projekt
der Konzerne, sondern eines neuer Player wie den Solarfirmen oder der
Münchner Rück.

Wer den Aufbruch der Offshore-Windenergie in Nord- und Ostsee
treibt, wird sich erst noch erweisen müssen. Denn hier haben sich
tatsächlich die in Deutschland dominierenden Stromkonzerne in einen
Großteil der Projekte eingekauft - und stehen nun zum Beispiel nach
Einschätzung des Bundesumweltministeriums auf der Bremse. Die
Hoffnung ruht auf neuen Investoren und Möglichkeiten im
Genehmigungsrecht, Konzernen, die nicht investieren, bereits erteilte
Baugenehmigungen wieder zu entziehen.

Zum aktuellen Streit über Laufzeitverlängerungen berichtet zeo2
über massive Probleme der Atomkraftwerksbetreiber, die gravierenden
Sicherheitsprobleme im so genannten Reaktorsumpf von
Druckwasserreaktoren nach einem Leckstörfall mit Freisetzung von
Dämmmaterial in den Griff zu kriegen. Nachdem zeo2 dieses ungelöste
Sicherheitsdefizit in der Ausgabe 3/2009 enthüllt hatte, konnte Block
B des Altmeilers von Biblis nicht wieder ans Netz gehen. Er blieb bis
heute kalt, weil Biblis-Betreiber RWE die Verstopfung der
Reaktorkühlung nach einem solchen Störfall bisher nicht ausschließen
kann.

Im Meinungsteil der aktuellen zeo2-Ausgabe analysiert der frisch
gekürte Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Trittin, in einem
Kurzessay die internationale und deutsche Klimapolitik im Vorfeld des
Weltklimagipfels von Kopenhagen. Gegenwärtig beobachtet er in den
Vorverhandlungen "eine Art Klimamikado nach dem Motto: Wer sich
zuerst bewegt, verliert". Gleichzeitig sei dieser Gipfel wie keiner
zuvor zum Erfolg verdammt, denn "die Zeit läuft uns davon, und die
Deadline heißt Kopenhagen." In der internationalen Klimapolitik
fürchtet Trittin, dass Russland die Bremserrolle von den aus der
klimapolitischen Starre erwachten USA übernehmen könnte. Deutschland
sei in der Klimapolitik unter Kanzlerin Angela Merkel vom Vorreiter
zum Bremser geworden. Trittins Appell an die neue Regierung:
"Deutschland und Europa müssen wieder die Vorreiterrolle übernehmen".

Der Potsdamer Klimaforscher und zeo2-Kolumnist Prof. Stefan
Rahmstorf schlägt einen "Green New Deal" vor, mit dem die
Industrieländer durch Zukauf von Emissionsrechten aus den Schwellen-
und Entwicklungsländern den Übergang ins post-fossile Zeitalter
schaffen und eine nachhaltige Entwicklung in anderen Ländern anstoßen
können.

Schließlich argumentiert Auto-Professor Stefan Bratzel in seinem
Gast-Kommentar , die Elektromobilität werde einen Paradigmenwechsel
in der Autoindustrie auslösen. Noch nie hätten alle Hersteller
gleichzeitig so viel Geld in dieselbe neue Technik gelenkt. Bratzel
umreißt vor allem die Herausforderungen, vor denen der Bayerische
Autobauer BMW stehe, der nach seinem Formel I-Ausstieg jetzt Joschka
Fischer als Berater eingekauft hat. Wenn die Bajuwaren es nicht bald
schafften, umweltfreundliche Autos zu bauen, die gleichzeitig - wie
bisher - emotionale Gefühle weckten, dann gingen sie, so Bratzel den
Weg von GM in den USA.

Außerdem in Heft 4/2009: Müllstrudel im Meer, Kormorane werden
ausgesperrt, Car2go im Test, Wein, Poldi und vieles mehr.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Manfred Kriener, zeo2-Chefredaktion, kriener@zeozwei.de, 030 6863127
Marcus Franken, zeo2-Chefredaktion, franken@zeozwei.de, 0171 1270808

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030
2400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de


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