(Registrieren)

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur neuen SPD-Führung

Geschrieben am 01-10-2009

Köln (ots) - Alle eingebunden

CLAUDIA LEPPING, Berlin,zur neuen SPD

Schließt sich mit Sigmar Gabriel der Kreis zu Gerhard Schröder?
Beendet
der jüngere der beiden Niedersachsen den Modernisierungskurs der
Agenda 2010, mit
dem sein Ziehvater offensichtlich die Seele der SPD verriet?

Für die SPD zählt es: Sie kämpft um ihre politische
Daseinsberechtigung. Sigmar Gabriel
muss beweisen, dass er sich durch drei linke Stellvertreter nicht in
Ketten legen
lässt, sondern die Fäden fest in der Hand hält. Vordergründig wirkt
er wie ein misstrauisch
flankierter, betreuter Vorsitzender - indem seine Vize Klaus
Wowereit, Olaf Scholz
und Hannelore Kraft exakt darüber wachen, dass er sich von Hartz IV,
der Rente mit
67 und anderen gefühlten sozialen Grausamkeiten der Vergangenheit
distanziert. Doch
auch dieses Trio trägt Verantwortung; auch Wowereit, Kraft und Scholz
müssen erläutern,
wie sie es anders, besser machen wollen.

Die Wähler indes erkennen den Ernst der Lage. Sie wissen, dass die
Folgen der Globalisierung
die Stabilität der nationalen Sozialsysteme einer harten Prüfung
unterzieht. Allein,
viele der enttäuschten SPD-Anhänger verübeln der Partei die
Konsequenzen daraus wie
Hartz IV oder die Rente mit 67; sie wollen von den Genossen
vertröstet werden auf
das Versprechen, dass alles wie früher wird. Wird es aber nicht. Die
Lage erfordert
Veränderung.

Gabriel hat eine Chance: Indem er die führenden Köpfe der
Parteilinken einbindet,
an einer "Neuen Sozialdemokratie" mitzuwirken - also an konkreten
Maßnahmen für realistische
Ziele -, holt er alle jene an Bord, die es immer schon besser
wussten. Am Ende des
Experiments wird sich niemand aus der Verantwortung stehlen können
mit dem Hinweis,
übergangen worden zu sein. In welchen Konstellationen die SPD 2013 um
Bür^ger wirbt,
sollte bis dahin an Brisanz verlieren.

In Thüringen hat der dortige SPD-Chef Matschie nun gegen ein
Linksbündnis
votiert und arbeitet seinerseits an einer Großen Koalition. Zerreißen
wird das auch
die "Neue SPD" unter Gabriel und seine kritische Genossen nicht.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

228496

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische: KOMMENTAR Massenimpfung gegen Schweinegrippe Persönliche Entscheidung PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Ja, die Versuchung, auf der scheidenden Bundesregierung und den Gesundheitsbehörden herumzuhacken, ist groß. Gleich im ersten Schritt wird rund eine Milliarde Euro ausgegeben, um die Bevölkerung vor einer harmlosen Virusinfektion zu schützen. Herausgeworfenes Geld? Womöglich eine Verschwörung von Weltgesundheitsorganisation, nationalen Gesundheitsbehörden und der Pharmaindustrie? Auch ohne vollends paranoid zu sein, könnte man einer solchen Theorie angesichts der personellen Verquickungen zwischen Behörden und Industrie mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu SPD, Ausgabe vom 02.10.2009 Ulm (ots) - Südwest Presse Ulm, Kommentar zu SPD, Ausgabe vom 02.10.2009 Die SPD legt bei der Suche nach einer neuen Führung große Eile an den Tag. Sie will nach dem Rückzug von Franz Müntefering, Peer Steinbrück und Peter Struck kein Vakuum entstehen lassen, das Raum lässt für Chaos und Selbstzerfleischung. Das ist vernünftig. Weniger glücklich sind viele Genossen mit dem Modus der Neuaufstellung. Eigentlich lautet die beherrschende Lehre aus dem Absturz der SPD, dass die Ära der Alleingänge und Kungelrunden in Hinterzimmern vorbei sein mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Regierungsbildung in Thüringen Rostock (ots) - Die SPD kann derzeit zwar keinen Blumentopf mehr gewinnen. Sie kann aber andere Verlierer zu Gewinnern machen. Wie das geht, demonstrieren die Sozialdemokraten gerade auf überraschende Art und Weise in Thüringen. Es ist schon seltsam, dass eine Partei, die nach der flächendeckenden Schlappe bei den Bundestagswahlen am Sonntag so um äußeres Profil und politische Inhalte ringt wie die SPD, sich vier Tage später zu einer Partnerin ins Bett legt, mit der sie weniger gemein hat als mit anderen. Das Paradoxon von Erfurt beweist, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Thüringen Halle (ots) - Die Autoren der Posse werden auf der politischen Bühne bleiben und noch lange demonstrieren, dass sie zu einer Partnerschaft nicht fähig sind. Matschie, der Vertreter der 18-Prozent-Partei, gebärdet sich im Umgang mit der Linken so, als habe die SPD bei der Landtagswahl knapp die absolute Mehrheit verpasst. Und Ramelow ergeht sich in Tricksereien und nährt den Verdacht, er wolle die SPD über den Tisch ziehen. Regieren kann man so nicht. Was folgt aus dem Gezerre? Rot-Rot ist in Erfurt nicht an inhaltlichen Fragen, sondern mehr...

  • Rheinische Post: China feiert Von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Die Volksrepublik China ist 60 Jahre alt, und sie feiert das nicht mit einem Volksfest. Sie führt an diesem Tag militärische Stärke vor und inszeniert eine Militärschau gigantischen Ausmaßes. Das Spektakel sagt viel über Chinas Selbsteinschätzung. Seinen Führern geht es um die Demonstration von Stärke. Ihre Botschaft: Wir zählen zu den Mächtigen der Welt, und wir sind die Mächtigsten Asiens. Das militärische Muskelspiel in Peking ist auch ein klares Signal nach innen. China ist ein Vielvölkerstaat. Es gibt Unruhen in mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht