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Neues Deutschland: zu Entwicklungen in der SPD

Geschrieben am 29-09-2009

Berlin (ots) - Eigentlich hätte Steinmeier gewarnt sein müssen. Es
liegt kein gutes Omen über seinen Selbsternennungen. Vor über einem
Jahr übernahm der Schröder-Getreue es nach dem Beck-Debakel
höchstselbst, sich zum SPD-Kanzlerkandidaten auszurufen. Seit
Sonntag wissen wir, mit welchem Ergebnis: Die SPD fuhr - schimpft
Urgestein Rudolf Dreßler - ihr seit 1893 schlechtestes Wahlergebnis
ein. Und ist nach elfjähriger Regierungszeit nicht mehr ministrabel.
Als sei das nicht Desaster genug für Partei wie Kandidaten, hat das
Steinmeier aber nicht gehindert, sich als Fraktions- und Parteichef
zu empfehlen. Gott, wie miserabel.
Auch wenn Steinmeier gestern zumindest einen teilweisen Verzicht zum
eigenen Vorschlag stilisierte - es waren seine Genossen, die ihm
diese Impertinenz nicht mehr haben durchgehen lassen. Und den Verlust
des Sozialen und Demokratischen bei der SPD, der zu dem gewaltigen
Mitglieder- wie Wählerschwund führte, nicht mehr einfach hinnehmen
wollen. Das lässt für die seit über einem Jahrzehnt in der Krise
befindliche SPD ein wenig hoffen. Endlich haben sich auch einige aus
der Funktionärskaste aus der Deckung gewagt, in der sie in tapferer
Selbstverleugnung geduldig ausgeharrt hatten - seit Schröder die
Abkehr von sozialdemokratischer Identität auf seine Agenda setzte.
Die war bis 2010 terminiert. Viel Zeit ist das nicht, um der SPD
wenigstens wieder ein etwas sozialdemokratischeres Gesicht zu geben.
Ein zögerlicher Anfang ist gemacht.

Originaltext: Neues Deutschland
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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