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Aussetzen der WTO-Verhandlungen ist keine Lösung

Geschrieben am 24-07-2006

Berlin (ots) - Genf / Berlin, 24. Juli 2006: Die internationale
Entwicklungshilfsorganisation Oxfam sieht im Aussetzen der
Doha-Verhandlungsrunde der Welthandelsorganisation (WTO) keinen
Beitrag zur Überwindung der Krise und Ausweglosigkeit, in der sich
die Bemühungen um ein entwicklungsgerechtes Handelsabkommen befinden,
weil damit die tiefer liegenden Ursachen nicht beseitigt werden.

"Die Gespräche kommen keinen Schritt voran, weil die Vereinigten
Staaten und die Europäische Union sich weigern, ihre Ausgaben für
landwirtschaftliche Unterstützung tatsächlich zu kürzen, um so das
Agrar-Dumping zu beenden. Zugleich verlangen sie aber von
Entwicklungsländern eine weitere Marktöffnung sowohl bei
Agrarprodukten als auch bei Industriegütern", erklärt Marita
Wiggerthale von Oxfam Deutschland.

"Ohne eine Strategie für wirklichen Fortschritt heißt Aussetzen
nur Aufschub des Unvermeidlichen. Gebt ihnen vier weitere Monate,
gebt ihnen vier weitere Jahre, gebt ihnen vier weitere Jahrhunderte -
solange die EU und die USA ihre Angebote nicht grundlegend
verbessern, werden diese Gespräche nichts für die Entwicklung der
armen Länder bringen", so Wiggerthale weiter. "Das Potenzial, das der
Welthandel in sich birgt, um armen Ländern eine Entwicklung zu
ermöglichen, wird verloren gehen."

Laut Oxfam ist der Preis weiterer Verzögerungen gewaltig. Die EU
und die USA können nach wie vor ihre größten landwirtschaftlichen
Erzeuger subventionieren und das Agrar-Dumping auf dem Weltmarkt
fortsetzen. Die Entwicklungsländer hingegen müssen weiter um das
Überleben ihrer Kleinbauern und den Zugang zu den Märkten der
Industrieländer ringen.

Oxfam befürchtet, dass das multilaterale System noch mehr in die
Krise gerät. "Wir fürchten, dass die EU und die USA verstärkt
versuchen werden, durch schädliche regionale Handelsabkommen die
Marktöffnung der Entwicklungsländer zu erzwingen", erklärt
Wiggerthale.

Originaltext: Oxfam Deutschland e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51594
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51594.rss2

Rückfragen bitte an:
Marita Wiggerthale, Oxfam Deutschland
+49 162 138 6321
+49 30 42850621


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