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Greenpeace verklagt Atomaufsichten in Bayern und Baden-Württemberg wegen Untätigkeit / AKW Isar und Philippsburg sollen aufgrund mangelnden Schutzes vom Netz

Geschrieben am 18-09-2009

Hamburg/München/Stuttgart (ots) - Greenpeace hat heute zwei
Untätigkeitsklagen gegen die Atomaufsichten von Bayern und
Baden-Württemberg bei den zuständigen Verwaltungsgerichten
eingereicht. Beide Atomaufsichten haben bisher nicht auf die Anträge
der Umweltorganisation auf Widerruf der Betriebsgenehmigungen für die
AKW Philippsburg 1 und Isar 1 reagiert. Die AKW sind nicht gegen den
Aufprall eines Verkehrsflugzeugs geschützt, der einen schweren
Reaktorunfall auslösen könnte. Greenpeace fordert von den zuständigen
Ministern Markus Söder (CDU, Bayerischer Staatsminister für Umwelt
und Gesundheit) und Tanja Gönner (CDU, Umweltministerin des Landes
Baden-Württemberg) mit Philippsburg 1 und Isar 1 zwei der
riskantesten deutschen Atomkraftwerke vom Netz zu nehmen.

"Die Hinhaltetaktik von Söder und Gönner ist unverantwortlich",
sagt Heinz Smital, Atom-Experte bei Greenpeace. "Isar 1 und
Philippsburg 1 gehören zu den ältesten AKW in Deutschland. Sie sind
nachweislich besonders schwach gegen einen Flugzeugabsturz gesichert.
Die Union muss Verantwortung übernehmen und die alten Meiler endlich
stilllegen."

Bereits im Dezember 2001 hatte die Umweltorganisation gemeinsam
mit Anwohnern erstmals den Widerruf der Betriebsgenehmigungen für die
Atomkraftwerke Philippsburg 1 und Isar 1 beantragt. Die Anträge
wurden vor drei Monaten erweitert und erneut eingereicht.
Ausbreitungsrechnungen von Greenpeace für einen schweren
Reaktorunfall in den AKW Isar 1 und Philippsburg 1 belegen, dass die
radioaktive Kontamination vieler Anwohner bereits innerhalb weniger
Stunden den behördlichen Grenzwert für eine Evakuierung bis um das
Tausendfache überschreiten würde. Die tödliche radioaktive Dosis käme
über die Luft und würde auch in geschlossenen Räumen aufgenommen.

Selbst die deutschen Sicherheitsbehörden schließen das Risiko
eines Terroranschlags aus der Luft auf ein Atomkraftwerk nicht aus.
Das belegen interne Dokumente unter anderem des Bundeskriminalamtes.
Gleichzeitig ist die bisherige Abwehrtaktik, das Atomkraftwerk im
Falle eines Angriffs zu vernebeln, gescheitert. Darin sieht selbst
das Bundesumweltministerium "...keine wesentliche Verbesserung der
Sicherheit der Kernkraftwerke..." (Protokollentwurf Bund-Länder
Fachgespräch vom 23.4.2007).

Zusätzlich klagt Greenpeace derzeit auf Widerruf der
Betriebsgenehmigung von vier weiteren Atommeilern, die unzureichend
gegen den Aufprall eines Flugzeugs geschützt sind: Biblis A und B,
Brunsbüttel und den Pannenreaktor Krümmel. Eine Klagemöglichkeit für
Dritte gegen den Betrieb eines AKW hatte das Bundesverwaltungsgericht
in Leipzig am 10. April 2008 eingeräumt. Greenpeace fordert, die
sieben ältesten Atomkraftwerke und Krümmel sofort still zu legen. Die
sieben AKW sind Isar 1, Philippsburg 1, Biblis A und B, Unterweser,
Neckarwestheim und Brunsbüttel.

Achtung Redaktionen: Heinz Smital erreichen Sie unter Tel.
0171-8780 803, Pressesprecherin Karoline Krenzien unter Tel.
0171-8780 832. Greenpeace im Internet unter www greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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