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Und jährlich grüßt der AVR

Geschrieben am 17-09-2009

Berlin (ots) - Mit seiner jährlich wiederkehrenden einseitigen
Betrachtung der Arzneimittelausgaben versucht der
Arzneiverordnungsreport die Welt einfach zu erklären. Obwohl sich die
Arzneimittelausgaben im Jahr 2008 in den Grenzen bewegen, die
zwischen Krankenkassen und Ärzten verhandelt worden sind. "Wer den
AVR liest, kann den Eindruck gewinnen, dass Ausgaben für Arzneimittel
per se schlecht sind. Sie sind aber der Versorgung geschuldet, sparen
Ausgaben in anderen Bereichen und verbessern die Lebensqualität von
Menschen. Das sind Aspekte, die der AVR gerne unter den Tisch fallen
lässt" erklärte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie. "Es ist schade, dass
diese sehr ausführliche Datenerhebung Jahr für Jahr die Chance
vergibt, eine Versachlichung der Debatte zu erreichen".

Insbesondere die platte Subsumierung von allen Schrittinnovationen
unter dem Wort Analogpräparate macht deutlich, dass der AVR ein
Krankenkassenprodukt ist und sich nicht die Mühe macht, tatsächlichen
Fortschritt auch zu benennen. Beispielhaft ist ein Retardprodukt zur
Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
bei Kindern und Jugendlichen, das erst vor wenigen Jahren von einem
mittelständischen Familienunternehmen entwickelt wurde. Damit wurde
die mittägliche Einnahme (in Schulen, Horten etc.) überflüssig, was
einen großen Fortschritt in der Arzneimitteltherapiesicherheit
bedeutet. Wer dies abwertend als Analogpräparat bezeichnet, um Geld
einzusparen, hat nicht verstanden was Fortschritt bedeutet.

Zudem werden beispielsweise die Anstiege im Bereich der
Tumortherapeutika um 235 Millionen EUR beklagt. Dass dieses Geld
eingesetzt wird, um die Versorgung von schwerstkranken Menschen, zum
Teil am Lebensende, zu verbessern und ihnen Lebensqualität und Würde
zu geben, wird verschwiegen. Auch werden die Zahlen in keine Relation
gesetzt. Alleine die Reduktion der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel
würde die Krankenkassen um 2,5 Mrd. EUR entlasten.

Positiv ist, dass der AVR zumindest ansatzweise deutlich gemacht
hat, dass die 29 Mrd. Euro nicht nur für Arzneimittel, sondern für
Arzneimittel und ihre Distribution sowie die Mehrwertsteuer
ausgegeben werden. Wenn ein Generikum 1 EUR als Herstellerabgabepreis
kostet, bezahlt die Krankenkasse nach allen Handelsstufen und dem
Zugriff des Finanzministeriums 11 EUR. Zudem wurde deutlich, dass die
Rabattverträge zu einem Chaos für Ärzte, Versicherte und Apotheker
führen und als zusätzliches Steuerungsinstrument überflüssig sind.

Originaltext: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21085
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Joachim Odenbach,
Tel.: 030/27909-131,
jodenbach@bpi.de


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