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Der Tagesspiegel: Seehofer sieht in Gesundheitsreform "Herkulesaufgabe" für große Koalition

Geschrieben am 22-07-2006

Berlin (ots) - Bei der Umsetzung der Gesundheitsreform steht der
großen Koalition nach Einschätzung von Ex-Gesundheitsminister Horst
Seehofer (CSU) eine "Herkulesaufgabe bevor". In einem Interview mit
dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" forderte der heutige
Verbraucherschutzminister "strikte Ausgabendisziplin" ein. Sonst
könne die Reform "schnell deutlich mehr kosten", warnte er. "Wir
müssen die vereinbarten Sparpotenziale knallhart umsetzen. Daran wird
sich die Gesundheitsreform am Ende messen lassen müssen."

Seehofer äußerte in diesem Zusammenhang scharfe Kritik an Ärzten
und Pharmaherstellern. "Es werden nicht zu viele Medikamente
verschrieben, sondern zu teure. Einer der ärgerlichsten Vorgänge der
letzten Jahre ist, dass die Arzneimittelausgaben in Deutschland von
17 auf 25 Milliarden Euro gestiegen sind, obwohl die Zahl der
Verordnungen deutlich zurückgegangen ist. Der deutsche Markt ist
benutzt worden, um über hohe Preise die Krankenkassen und damit auch
die Versicherten zu belasten." Diese Steigerung der
Arzneimittelkosten sei "medizinisch nicht begründbar", sagte Seehofer
weiter. "Deshalb wollen wir mit der Gesundheitsreform eine Milliarde
von diesen ungerechtfertigten Ausgabensteigerungen zurückholen."

Skeptisch äußerte sich Seehofer zum Anspruch führender
Koalitionspolitiker, wonach die Gesundheitsreform mindestens 15 Jahre
Bestand haben soll. "So eine These würde ich nie aufstellen. Es
gibt weder im Steuerrecht noch im Sozialrecht auch nur theoretisch
die Möglichkeit, eine finale Reform zu machen, die für zehn oder 20
Jahre hält", sagte der frühere Gesundheitsminister. Selbst bei den
mutigsten Sozialreformen werde "man immer nach einigen Jahren
nachjustieren müssen".

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
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Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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