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Der Wirkstoff hinter dem Streit um Packungsgrößen / Arzneimittelsteckbrief zu Omeprazol

Geschrieben am 14-09-2009

Berlin (ots) - In der juristischen Debatte um die Rabattverträge
sorgt der Arzneistoff Omeprazol im Augenblick für Verwirrung. Denn
die AOK hat einen Rabattvertrag zu Omeprazol mit einem Hersteller
abgeschlossen, der die so genannte N3-Packung mit 98 Kapseln
anbietet. Weitaus üblicher sind 100er Packungen. Um den Austausch in
der Apotheke vornehmen zu dürfen, müssen die Apotheker aber die
Vorgaben der Aut-idem-Regelung beachten. Danach dürfen Arzneimittel
nur dann ausgetauscht werden, wenn sie exakt den gleichen Wirkstoff,
die gleiche Wirkstärke, Darreichungsform und Packungsgröße haben wie
das verordnete Medikament. 98 ist nun aber nach Adam Riese nicht 100.

Die Reduktion der Diskussion auf Normgröße und Tablettenanzahl
wird dem Wirkstoff selbst indes nicht gerecht. Denn
Omeprazolpräparate gehören zu den am häufigsten genutzten
Arzneimitteln in Deutschland. Was genau verbirgt sich hinter dieser
Substanz?

Omeprazol ist ein Arzneistoff, mit dessen Hilfe die
Magensäureproduktion reguliert und kontrolliert werden kann. Diese
Wirkung kommt durch die Hemmung des Enzyms

H+/K+-ATPase zustande, das den Magensaft ansäuert, indem es ihn
mit Protonen anreichert. Auf diese Weise lässt sich die
Säureproduktion des Magens um 97% verringern. Da die H+/K+-ATPase
auch als "Protonenpumpe" bezeichnet wird, werden Arzneistoffe wie
Omeprazol zu den Protonenpumpenhemmern gezählt. Omeprazol ist deshalb
so gut verträglich, weil es erst am Wirkort aktiviert wird. Die
meisten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt und sind damit
zu erklären, dass die Nahrung durch die Verringerung der Magensäure
schlechter verwertet wird. Daneben kann es unter der Gabe von
Omeprazol zu Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit kommen.

Säurebedingte Magenprobleme lassen sich am effektivsten mit
Protonenpumpenhemmern behandeln. Typische Einsatzgebiete sind Magen-
und Zwölffingerdarmgeschwüre sowie Sodbrennen, das immer dann
entsteht, wenn saurer Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt. Des
Weiteren wird Omeprazol bei einer krankhaften Überproduktion von
Magensäure (Zollinger-Ellison-Syndrom) und in der
Kombinationstherapie gegen bestimmte Magenbakterien (Heliobacter
pylori) angewandt. Zuletzt wirkt Omeprazol Schädigungen der
Schleimhaut des Magens und Zwölffingerdarms sowie der Speiseröhre
durch viele Schmerz- und Rheumamittel entgegen.

Omeprazol ist der erste Vertreter aus der Substanzklasse der
Protonenpumpenhemmer und wurde 1989 in Deutschland als
verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen. Seit dem 1. August
2009 gibt es in Deutschland auch rezeptfreie Omeprazolpräparate.
Diese dürfen bei Sodbrennen einmal täglich in einer Einzeldosis von
20 mg bei einer maximalen Anwendungsdauer von 14 Tagen eingesetzt
werden. Omeprazol ist ein sehr umsatzstarker Wirkstoff. Allein im
Monat August 2009 ergab sich ein Gesamtumsatz nach
Apothekenverkaufspreis von 57 Millionen Euro, wobei 10 Millionen Euro
auf den rezeptfreien Anteil entfielen.

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner, Pressesprecher,
Tel.: (030) 81 61 60 9-40, info@progenerika.de


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