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Fahrgastverband PRO BAHN fordert Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit des Tunnelbahnhofs "Stuttgart 21" / Neue wissenschaftliche Erkenntnisse verlangen Neubewertung der Folgen für das Bahn-Staatsunter

Geschrieben am 13-09-2009

Hamburg (ots) - Anlässlich seines für den 14. September 2009 in
Stuttgart geplanten Besuchs von DB-Chef Rüdiger Grube fordert der
Fahrgastverband PRO BAHN vom Bahn-Staatsunternehmen eine
vorurteilsfreie Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit für das
Tunnelbahnhof-Projekt "Stuttgart 21". Dem Verbraucherverband liegen
neue wissenschaftliche Erkenntnisse und neue Planungen der
Landesregierung vor, die diese Neuberechnung erfordern.

"Bisher haben Wissenschaftler behauptet, dass die Kapazität des
Tunnelbahnhofs in der Landeshauptstadt mit nur acht Gleisen ausreiche
und der bestehende Kopfbahnhof mit 16 Gleisen überdimensioniert sei.
Jetzt räumt der prominente Befürworter des Tunnelprojekts Professor
Wulf Schwanhäußer ein, dass ein wirtschaftlich zu betreibendes
Schienennetz nicht zu hundert Prozent ausgelastet sein darf. "Diese
Bedenken haben die Verbraucher schon immer vertreten, jetzt werden
wir darin bestätigt. Wir müssen aufgrund dieser neuen Erkenntnisse
davon ausgehen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Bahn bei 70
Prozent Auslastung liegt," erklärt Rechtsexperte Rainer Engel. "Bei
höherer Auslastung übertragen sich schon geringe Verspätungen von
einem Zug auf den nächsten, und Anschlüsse können nicht mehr gehalten
werden. Das kostet der Bahn viel Geld für Entschädigungen für
Fahrgäste und an Regresszahlungen an die Besteller des Nahverkehrs,
und die Kunden bleiben wegen schlechter Qualität weg."

Solche Berechnungen sind für das milliardenschwere Projekt bisher
nicht angestellt worden. "Bisher fuhr die Bahn im rechtsfreien Raum
und musste die wirtschaftlichen Folgen von Verspätungen und Engpässen
daher nicht kalkulieren," so Engel.

Auch die Planungen der Landesregierung für den Fahrplan 2020
weisen nach, dass "Stuttgart 21" ein Flaschenhals wird, der die
Wirtschaftlichkeit des gesamten deutschen Schienennetzes massiv
bedroht. Das geht aus einem Papier des Innenministeriums hervor.
"Wenn die Landesregierung feststellt, dass der Fahrplan
"anspruchsvoll und fahrbar" sei, dann heißt das im Klartext, dass es
große Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit geben wird.", erläutert
Engel. "Weitere Züge, die afgrund des bundesweiten Trends zum
Bahnfahren notwendig werden, können nicht mehr gefahren werden.
Bereits 2003 hat Professor Schwanhäußer darauf hingewiesen, dass der
Tunnelbahnhof zur Spitzenzeiten fast vollständig ausgelastet sein
wird. Das Papier der Landesregierung zeigt, dass der Betrieb
zusammenbrechen wird, wenn auch nur ein Zug unpünktlich ist. Wenn
dann noch die S-Bahn in den Hauptbahnhof umgeleitet werden muss, weil
es Probleme im S-Bahn-Tunnel unter der Stadt gibt, ist ein
Verspätungschaos unvermeidlich, das sich bis Berlin und Köln
ausbreiten wird."

Die DB sollte auch einrechnen, dass sie den vorhandenen
Kopfbahnhof völlig umbauen muss, um die Baugrube freizumachen. "Die
Stellwerke müssen abgerissen und alle Weichen und die gesamte
Oberleitung umgebaut werden," so Engel. "Wir können uns nicht
vorstellen, dass es wirtschaftlich ist, wenn man das alles nach
wenigen Jahren wieder wegreißt. Die Deutsche Bahn täte gut daran,
jetzt nachzurechnen, wie sie mit den Mehrkosten fertig werden will."

Originaltext: PRO BAHN e.V. Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35043
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35043.rss2

Pressekontakt:
Rainer Engel, 0173-5454559
Karl-Peter Naumann, 0172-2673784


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