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Südwest Presse: Kommentar zur Buchmesse

Geschrieben am 10-09-2009

Ulm (ots) - Seit einigen Jahren sucht sich die Frankfurter
Buchmesse für die großen Gastauftritte immer wieder Länder aus, in
denen es aktuell entweder religiöses oder gesellschaftspolitisches
Konfliktpotenzial gibt. Die Organisatoren bekunden jedesmal wieder,
dass die Buchmesse auch bei kritischen Themen ein Forum der
Kommunikation sein möchte und legitimieren damit - freilich
unausgesprochen - die für alle Beteiligten ungemein aufwendigen
Gastland-Präsentationen. Auf dem literarischen Sektor haben sie keine
nachhaltige Wirkung.
Mit Russland, der Arabischen Liga und zuletzt der Türkei hat das auch
gut geklappt. Kleine Debatten und Interviews über Menschenrechte,
Religions- und Meinungsfreiheit und Zensur standen in Kontrast zu den
Selbstdarstellungen der Gastländer, die solche wunden Punkte
aussparten.
Wie harmlos im Denken und wie halbherzig im Tun dieser politische
Aspekt der Gastland-Idee in Wahrheit angelegt ist, zeigt jetzt das
Einknicken vor China. Der diesjährige Ehrengast der Buchmesse droht
damit, eine vorbereitende Tagung über "China und die Welt" am
kommenden Wochenende in Frankfurt zu boykottieren, sollten dort auch
zwei bestimmte regierungskritische chinesische Autoren auftauchen -
und umgehend kuschen die Frankfurter Messeverantwortlichen.
Die chinesische Seite übt damit ungeniert Zensur aus, liefert also
selbst den Beweis, wie problematisch die Arbeitssituation für
kritische Autoren in der Volksrepublik ist und wie notwendig eine
offene Diskussion darüber auf der Frankfurter Plattform wäre. Dass
die Buchmesse darauf mit Opportunismus reagiert, ist beschämend.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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