Berliner Morgenpost: Eine gute Entscheidung für Opel - und für Deutschland
Geschrieben am 10-09-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Es hat also doch noch geklappt: Kurz vor der  Bundestagswahl hat sich der amerikanische Autohersteller General  Motors (GM) zu einer Entscheidung über Opel durchgerungen. Und sogar  zu einer guten: GM gibt die Mehrheit seiner Anteile an Opel an den  Autozulieferer Magna und dessen russischen Partner Sberbank ab. Auch  die Belegschaft wird beteiligt, so dass GM nur noch 35 Prozent  behält. Opel hat also eine Zukunft ohne GM, einem Konzern, der sich  nach wie vor in einer schwierigen Lage befindet. Die Erleichterung konnte man gestern den Vertretern der  Bundesregierung ansehen, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel  (CDU) und dem SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier. Beide  hatten sich seit Monaten für Opel eingesetzt. Ende Februar war  zunächst Steinmeier, einen Monat später, Merkel nach Rüsselsheim  gereist und hatten vor tausenden Opelanern versprochen, für den  Erhalt der Arbeitsplätze zu kämpfen. Staatshilfe wurde damals schon  in Aussicht gestellt. Nächtelang war anschließend verhandelt worden - mit den GM-Vertretern, mit der US-Regierung. Merkel machte sich für  Magna stark, der neue Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg  (CSU) war der einzige, der in einer dieser Nachtsitzungen eine  Insolvenz nicht ausschloss, mit Rücktritt drohte - und anschließend  im Amt blieb, nachdem sich der Rest der Bundesregierung und die  Ministerpräsidenten der betroffenen Länder für eine Übernahme durch  Magna ausgesprochen hatten. Und die Rechnung ist aufgegangen. Obwohl in den letzten Tagen vieles  daraufhin deutete, dass die Amerikaner Opel gerne behalten würden,  bekommt nun Magna den Zuschlag. Zum einen, weil GM doch nicht  genügend Geld hat, um den Erhalt der deutschen Opelwerke zu  gewährleisten, und außerdem noch viel zu viele Probleme in den USA zu lösen hat. Beispielsweise fragen auch die Amerikaner zunehmend  kleine, sparsame Autos nach, die GM bislang aber nicht liefern kann.  Zum anderen, weil sich die Bundesregierung nicht hat erpressen  lassen. 4,5 Milliarden Euro stellen Bund und Länder immerhin schon  bereit, um Opel zu retten. Mehr wäre wohl auch dem einsichtigsten  Steuerzahler nicht zu vermitteln gewesen. Nun müssen die Details des Vertrages ausgearbeitet werden. Auch dies  birgt noch Risiken, die Vertreter von Magna zeigten sich gestern  skeptisch. So fordert GM beispielsweise, dass Opel weiterhin im  globalen Produktentwicklungs- und Einkaufsverbund von GM integriert  bleibt. Auch für die Opelaner ist die Sache noch nicht abgeschlossen, denn bislang ist unklar, wie viele Arbeitsplätze in Deutschland an  den vier Standorten erhalten bleiben. Und erst ab nächstem Jahr wird  sich zeigen, wie Opel aus der Krise kommt, wo man künftig -ohne  Abwrackprämie - Autos verkauft. Für Merkel und Steinmeier war die Entscheidung von GM ein  unverhofftes Wahlgeschenk. Den Erfolg werden im Bundestagswahlkampf  beide für sich in Anspruch nehmen. Es sei ihnen gegönnt.
  Originaltext:         Berliner Morgenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
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