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Rheinische Post: Politik-Shows

Geschrieben am 06-09-2009

Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels

Wer nicht zu den Treuesten der Treuen bestimmter Parteien gehört,
neigt wie alle ferner Stehenden dazu, die Nase zu rümpfen über
amerikanisch anmutende Politik-Unterhaltungs-Shows mit rhetorischen
Zirkuskuppel-Nummern, verbalen Feuerspeiern und politischen
Säbeltänzen. Was CDU und CSU gestern in Düsseldorf vollführten,
machen andere Parteien so ähnlich auch. Sie imponieren sich selbst,
auf dass im Wahlkampf-Endspurt der Funke der Begeisterung überspringe
auf noch unentschiedene Wähler, von denen es von Wahl zu Wahl immer
mehr gibt. Ist die Show vorwerfbar? Nein, ist sie nicht. Wahlkampf
darf/muss auch unterhaltend sein.
Dass solche Motivations-Veranstaltungen mit den Spitzenkandidaten als
Zentralfiguren stark autosuggestiven Charakter haben, macht sie nicht
überflüssig. Selbstvergewisserung der Unionsparteien mit Merkel oder
der SPD mit Steinmeier sind als Muskelspiele und politische
Trainingseinheiten zu verstehen. Sie sind keine Hochämter der
Demokratie. Ein solches Festamt fand heute vor 60 Jahren bei der
ersten Bundestagssitzung in Bonn statt. Damals legte man die
Fundamente für das stabile Haus Bundesrepublik, in dem es 2009 viele
bunte Zimmer gibt.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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