Mindener Tageblatt: Kommentar zu Landtagswahlen in Saarland, Sachsen und Thüringen Längst nicht gelaufen
Geschrieben am 30-08-2009 |   
 
    Minden (ots) - Von Christoph Pepper Drei Landtagswahlen, drei unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen,  drei verschiedene Regierungs-Möglichkeiten und auch drei  eigenständige Ergebnisse: Vom Saarland über Thüringen nach Sachsen  offenbarte sich gestern einmal mehr die Unübersichtlichkeit des  inzwischen in Deutschland zur Normalität gewordenen Fünf-, ja  Sechs-Parteiensystems. Bei allen länderspezifischen Eigenheiten  schälten sich jedoch Trends heraus, die die in vier Wochen  stattfindende Bundestagswahl nun wohl doch etwas spannender machen,  als der bisher eher schleppend verlaufende Wahlkampf bis gestern  vermuten ließ. gelaufen ist diese Wahl jedenfalls längst nicht. So verlor die CDU ihre zu verteidigenden absoluten Mehrheiten zwar  erwartungsgemäß, aber mit deutlich heftigeren Verlusten als  einkalkuliert. Ebenso wenig vermochte die SPD daraus den Honig zu  saugen, der für eine erkennbare Trendwende ihrer Umfragewerte  notwendig gewesen wäre. Stattdessen bleibt ihr die Linke nicht nur im Osten weit voraus, sondern rückt ihr erstmals auch im Westen auf  Tuchfühlung - auch wenn Oskar Lafontaines Heimat Saarland wohl nicht  ganz bundestypisch sein dürfte. Grüne und FDP sitzen fest im Sattel;  die Neonazis von der NPD dagegen werden glücklicherweise schon wieder von der Hälfte der letztmaligen Protestwähler für entbehrlich  gehalten. Eine Überschlagsbilanz des gestrigen Wahlabends sieht so zwar die CDU als unbestritten stärkste Kraft, mitnichten aber in der komfortablen  Situation, mit Wunschpartner FDP sichere schwarz-gelbe Mehrheiten  bilden zu können. Die abgeschlagene SPD wiederum kann zwar Rot-Grün  vergessen, dennoch aber ihre Machtoptionen über die Große Koalition  hinaus ausweiten, wenn sie mit der erstarkten Linken kooperiert. FDP  und Grüne werden als Mehrheitsbeschaffer noch wichtiger und können  sich die Partner aussuchen - im Saarland rechnerisch sogar die  Jamaika-Konstellation. Die Wahlvielfalt des Fünf-Parteien-Systems birgt somit für den Wähler auch größere Unwägbarkeiten: Nicht jedes Ergebnis der nun  unvermeidlichen Koalitions-Lotterien dürfte seinen Vorstellungen  entsprechen.
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